Schulfreundin packt über Ivanka aus
«Sie hatte das Trump-Radar für Status, Geld und Macht»

Die nächste Trump-Enthüllung trifft die Präsidententochter. Die Journalistin Lysanda Ohrstrom rechnet mit Ivanka Trump ab – und bereut, dass sie sich erst jetzt zu Wort meldet.
Publiziert: 19.11.2020 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 21:57 Uhr

Enthüllungen über US-Präsident Donald Trump (74) gibts wie Sand am Meer. Jetzt ist offenbar First Daughter Ivanka (39) dran. In einem «Vanity Fair»-Artikel packt Lysandra Ohrstrom (38) aus – freie Journalistin, Ex-Nahost-Reporterin und ehemals beste Freundin von Ivanka Trump.

«Sie hatte das Trump-Radar für Status, Geld und Macht und den Instinkt ihres Vaters, andere vor den Bus zu werfen, um sich selbst zu retten», beschreibt Ohrstrom ihre ehemalige Schulfreundin. Die beiden hatten sich an der Mädchenschule Chapin in New York kennengelernt.

Alte Fotos zeigen die Teenagerinnen als Nagellackmodels oder beim fröhlichen Zusammensein. Bei einem Sprachkurs in Paris wurden sie endgültig beste Freundinnen – nachdem sie immer wieder gemeinsam ausgebüxt und Regeln gebrochen hatten. «Mehr als ein Jahrzehnt waren wir eher Schwestern als Freunde», schreibt Ohrstrom. «Sicher, sie liebte es, über sich selbst zu sprechen, und war schamlos eitel, aber sie war auch lustig, loyal und, seien wir ehrlich, ziemlich aufregend.»

Mehr als zehn Jahre wie Schwestern: Lysandra Ohrstrom (l.) und Ivanka Trump 2007 bei einem Galleriebesuch in New York.
Foto: Getty Images
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Trump kommentierte Ohrstroms Figur

Auch an Donald Trump erinnert sich Ohrstrom aus dieser Zeit gut. Er habe ein auffallendes Interesse am Aussehen seiner Teenager-Tochter und deren Freundinnen gezeigt. So habe er sie immer wieder gefragt, ob es in der Schule jemanden gäbe, der hübscher sei als Ivanka. Oder er habe Ohrstrom gratuliert, wenn sie abgenommen hatte. Als Donald Jr. ihr in Mar-a-Lago einmal ein Käsetoast wegfutterte, kommentierte er: «Er hat ihr einen Gefallen getan.»

Erst vor gut zehn Jahren, kurz, nachdem Ohrstrom noch Brautjungfer an Ivankas Hochzeit mit Jared Kushner (39) gewesen ist, zerbrach die enge Freundschaft «unter dem Gewicht unserer Unterschiedlichkeit», so Ohrstrom.

Ein Beispiel: Ivanka habe sie stets um Buchempfehlungen gebeten, das von Ohrstrom empfohlene, mit dem renommierten Pulitzerpreis ausgezeichnete «Empire Falls» jedoch gelangweilt abgelehnt. «Ly, warum sagst du mir, ich soll ein Buch über scheissarme Leute lesen?», habe Ivanka gesagt. Und: «Welcher Teil von dir denkt, ich wäre daran interessiert?»

«Ich vermisse meine alte Freundin noch immer»

Ohrstrom beschreibt die Präsidententochter als selbstverliebte, maximal auf ihre Aussenwirkung bedachte Person. «Als Ivanka dann für die Regierung ihres Vaters arbeitete, war ich sicher, dass sie die regressivsten, rassistischen Tendenzen ihres Vaters etwas ausgleichen würde – nicht aus moralischer Verpflichtung, sondern weil es am Weltwirtschaftsforum in Davos nicht gut ankommt, kleine Kinder einzusperren und globale Klimaabkommen zu zerreissen.»

Die Frage, die natürlich noch offen ist: Warum packt Ohrstrom ausgerechnet jetzt aus? Wie viele ehemalige Schulfreunde sei sie still geblieben, weil ihnen stets Diskretion beigebracht worden sei, schreibt Ohrstrom. Nach der US-Wahl und den haltlosen Wahltbetrugsvorwürfen aus dem Trump-Lager aber habe sie genug. «Ich vermisse meine alte Freundin noch immer. Vor allem aber vermisse ich die Zeit, als das Streben der Trump-Familie nach Macht für das Land nicht gefährlich war.» Sie schäme sich und bereue es, ihre ehemalige Freundin nicht früher zur Verantwortung gezogen zu haben. (kin)

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