Schulkrankenschwester deckte Fall aus Ohio (USA) auf
Frau täuscht Krebs von Tochter vor und kassiert Spenden

Eine Mutter aus dem US-Bundesstaat Ohio hat erfunden, dass ihre Tochter an Leukämie leidet und dafür Tausende von Dollar an Spendergeldern eingesackt. Jetzt ist sie aufgeflogen – und wurde verhaftet.
Publiziert: 12.01.2024 um 19:44 Uhr
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Carla De-VizziRedaktorin News

Was sich Pamela R.* (41) aus dem US-Bundesstaat Ohio geleistet hat, ist kaum zu fassen. Jahrelang hat sie vorgegeben, dass ihre mittlerweile siebenjährige Tochter an Krebs erkrankt sei – dafür heimste sie sogar jahrelang Spenden ein. 

Bis sie aufflog. Jetzt wurde die Amerikanerin verhaftet und angeklagt, wie die «New York Post» berichtet. 

Mutter ergaunerte mehrere Tausend Dollar

Wie es in der Anklage heisst, hatte R. ihre Tochter in einem dafür erstellten Blog als blindes und kränkliches Kind dargestellt, das nicht nur an einem akuten bösartigen Blutkrebs und regelmässigen Anfällen, sondern auch einer Reihe medizinischer Anomalien litt. Selbst ihre Familie liess R. in diesem Glauben.

In Haft: Mutter Pamela R. aus Ohio. Sie hat jahrelang vorgetäuscht, ihr Tochter hätte Krebs.
Foto: Noble County Sheriff's Office
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Zahlreiche Menschen solidarisierten sich mit der Mutter und ihrer kranken Tochter und spendeten Geld. Pamela R. hat auf diese Weise mehrere Tausend Dollar ergaunert – und das Geld in ihre eigene Tasche gesteckt.

Der Polizei zufolge soll eine Organisation angegeben haben, der Mutter für entsprechende Krebsbehandlungen rund 8000 Dollar zur Verfügung gestellt zu haben.

Gelogen, weil sie die «Unterstützung mochte»

Um die Geschichte glaubhaft erscheinen zu lassen, soll R. keinen Aufwand gescheut haben: So soll sie ihrem Mädchen nicht nur den Kopf rasiert, sondern auch Dokumente gefälscht und Medikamente umverpackt haben, damit sie wie Krebsmedikamente aussahen.

Aufgeflogen ist das Lügengebilde der Mutter dem Bericht zufolge eher zufällig. So sei ihr eine Grundschulkrankenschwester letzte Woche auf die Schliche gekommen und habe entdeckt, dass die Kleine gar nicht auf dem rechten Auge blind ist, wie ihre Mutter zuvor behauptet hatte.

Als die Polizei sie zur Rede stellte, versuchte R. erneut, den Beamten eine Lüge aufzutischen. Schliesslich knickte sie aber ein und gab zu Protokoll, dass sie die Lüge aufrechterhalten habe, weil sie die «ihr entgegengebrachte Unterstützung mochte».

R. wurde wegen Diebstahls durch Täuschung angeklagt und muss eine Kaution von 50'000 Dollar bezahlen, um bis zum Prozess auf freien Fuss zu kommen. 

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