Auch Infizierungen nehmen weiterhin zu
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Knapp 36'000 Tote wegen Corona:Auch Infizierungen nehmen weiterhin zu

«Schwere Nebenwirkungen» und auch schon Tote
Frankreich warnt vor angeblichem Corona-Medikament

Frankreichs Arzneimittelbehörde ANSM hat mögliche gefährliche Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen bei neuen Methoden zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 festgestellt.
Publiziert: 31.03.2020 um 05:26 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2020 um 17:01 Uhr
Letztes Wochenende in Berlin: 40'000 Menschen gingen gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse.
Foto: imago
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Die Gesundheitsbehörde Frankreichs (ANSM) warnt vor der Einnahme einiger Medikamente im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Bei den Corona-Patienten, die mit Plaquenil oder anderen Medikamenten wie Kaletra behandelt wurden, seien rund 30 verschiedene unerwünschte schwere Nebenwirkungen aufgetreten, sagte ANSM-Direktor Dominique Martin am Montag der Nachrichtenagentur AFP. So habe es auch drei Todesfälle gegeben.

Plaquenil enthält den Wirkstoff Hydroxychloroquin, der in der Malaria-Prophylaxe Anwendung findet. Kaletra enthält eine Kombination aus den Wirkstoffen Lopinavir und Ritonavir, die üblicherweise zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt werden.

Die Nebenwirkungen wurden aus Spitälern gemeldet. Ob sie auf die genannten experimentellen Methoden zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 zurückzuführen sind, muss laut Martin noch untersucht werden. Erste Ergebnisse lägen hoffentlich bis Ende der Woche vor. Er mahnte in jedem Fall, solche Medikamente «in keinem Fall» eigenmächtig einzunehmen.

Risiko für Herzanfall

Martin sagte, angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sei es «ganz normal», dass auch experimentelle Behandlungsmethoden zur Anwendung kämen. Diese müssten aber von Experten überwacht werden. Dies gelte insbesondere für die Kombination aus Hydroxychloroquin und dem Antibiotikum Azithromycin. Die gleichzeitige Gabe dieser Mittel «potenziert das Risiko» für Herzrhythmusstörungen, die zu einem Herzanfall führen könnten, warnte der Behördenchef. Dies gelte umso mehr für Patienten, die an Covid-19 erkrankt seien.

Durch das neuartige Coronavirus sind weltweit schon mehr als 36'600 Menschen ums Leben gekommen. In mehr als 180 Ländern und Gebieten weltweit wurden insgesamt rund 758'000 Infektionen registriert. Bislang gibt es kein Medikament und keinen Impfstoff gegen den neuartigen Erreger. (SDA)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Coronavirus, Sars-Cov-2, Covid-19 – Was ist was?

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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