Schwere Vorwürfe aus dem eigenen Lager
Hillary soll die Vorwahl manipuliert haben

Bernie Sanders hatte bei den US-Vorwahlen trotz grosser Beliebtheit nie eine Chance. Das finden jetzt auch mehrere wichtige Demokraten. Sie werfen Hillary Clinton Trickserei vor.
Publiziert: 03.11.2017 um 22:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:36 Uhr
Was geschah wirklich? Hillary Clinton signiert ihr Buch «What Happened».
Foto: imago/ZUMA Press

Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren erhebt schwere Vorwürfe gegen Hillary Clinton. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN bezeichnet sie den Vorwahlprozess ihrer Partei bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 als manipuliert.

«Stimmen Sie zu, dass der Prozess manipuliert war?», wurde Warren im Interview gefragt. Die Demokratin antwortete: «Ja.»

Erhebt schwere Vorwürfe gegen ihre ehemalige Weggefährtin Hillary Clinton: Senatorin Elizabeth Warren.
Foto: REUTERS

Auch die inzwischen von Tom Perez abgelöste Interimsparteichefin der Demokraten, Donna Brazile, hat unlängst zugegeben, dass es bei der demokratischen Vorwahl nicht mit rechten Dingen zu und her ging. In Auszügen aus einem Buch, die im Magazin «Politico» vorab veröffentlicht wurden, schreibt Brazile, die Vorwahlphase sei zugunsten Clintons und gegen deren parteiinternen Widersacher Bernie Sanders manipuliert worden.

«Interne Korruption»

Clinton habe die Partei finanziell ausgesaugt und damit die Wahlchancen auf regionaler und kommunaler Ebene vermindert. So sei die Basis vehement geschwächt worden. Brazile sprach von «interner Korruption» bei den Demokraten.

Ausgebootet: Bernie Sanders, innerparteilicher Konkurrent von Hillary Clinton.

Sanders hatte offenbar gar nie eine Chance. Trotz grosser Beliebtheit bei der Basis. Brazile schreibt, das Clinton-Lager habe bereits vor dem Start des innerparteilichen Auswahlprozesses im Jahr 2015 finanzielle Vereinbarungen mit der wirtschaftlich ausgelaugten Partei geschlossen und starke Mitspracherechte bei Parteientscheidungen für sich beansprucht. Die Ex-Parteichefin spricht von «interner Korruption» bei den Demokraten. Der Vorwahlprozess bei den Demokraten sei lediglich Makulatur gewesen.

Donna Brazile hat selbst mit falschen Karten gespielt. Doch jetzt packt sie aus.
Foto: KEYSTONE/AP/JOE RAEDLE

Auch Brazile selbst war während des Wahlkampfs an der Bevorzugung Clintons beteiligt: Als Expertin für den TV-Sender CNN versorgte sie Clinton im Vorfeld eines Fernsehduells mit Sanders mit den Fragen des Moderators, um ihr einen Vorteil zu verschaffen.

Hämische Tweets von Trump

Über den Streit im Lager der Demokraten freut sich einer diebisch: US-Präsident Donald Trump, selbst unter Dauerbeschuss wegen der sogenannten Russland-Affäre. Den Hauskrach bei den Demokraten nimmt er nun zum Anlass für eine Reihe hämischer Tweets über seine Lieblings-Feindin Clinton.

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(noo)

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