Sechs Jahre nach Tod von Jan Kuciak (†27)
Tausende erinnern an ermordeten Ringier-Journalisten

Vor genau sechs Jahren wurden der slowakische Enthüllungsjournalist Jan Kuciak und dessen Verlobte getötet. Um dem Ringier-Journalisten zu gedenken, wurde in der Slowakei demonstriert.
Publiziert: 21.02.2024 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 09:33 Uhr
Der Ringier-Journalist Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova wurden vor genau sechs Jahren ermordet.
Foto: Facebook
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Am sechsten Jahrestag des Mordes an dem Ringier Enthüllungsjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten Martina Kusnirova haben Tausende Menschen des Paares gedacht und gleichzeitig gegen die Regierung des linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico demonstriert.

Die beiden damals 27-Jährigen wurden am 21. Februar 2018 in ihrem Haus im Dorf Velka Maca östlich von Bratislava erschossen. Kuciak hatte zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und slowakischen Politikern recherchiert. Der Doppelmord, welcher international für Aufsehen sorgte, wurde sogar verfilmt

Protestanten fordern erneuten Rücktritt vom Regierungschef

Die Bluttat löste Massenproteste aus und führte zum Rücktritt des damaligen Regierungschefs Fico, der inzwischen nach einem Wahlsieg wieder zurück an der Macht ist. Vor dem Regierungsamt in Bratislava rief die Menge am Mittwoch ähnlich wie damals in Sprechchören «Schande!» und «Fico ins Gefängnis!».

Die Gedenk- und Protestkundgebung richtete sich besonders gegen eine von der Regierung geplante Strafrechtsreform. Deren Kern ist die Abschaffung einer Spezialstaatsanwaltschaft für organisiertes Verbrechen und Korruption. Ihre Gegner werfen der Regierung vor, damit vor allem Korruptionsfälle aus früheren Regierungszeiten der Fico-Partei Smer-SSD unter den Teppich kehren zu wollen.

Die Regierung hingegen argumentiert, dass die Spezialstaatsanwaltschaft von einer 2020 bis 2023 amtierenden Gegenregierung für einen politischen Kampf gegen die Fico-Partei missbraucht worden sei. Auch die Trauer um das getötete Paar werde von Fico-Gegnern für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert. (SDA)

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