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Notbremsung verhindert:Video zeigt rote Klammer an der Unfall-Gondel

Seilbahnunglück in Italien
Eitan (5) darf die Intensivstation bald verlassen

Nach dem Seilbahnunglück in Stresa (I) mit 14 Todesopfern geht es dem kleinen israelischen Jungen, der als Einziger überlebte, etwas besser. Der Fünfjährige darf die Intensivstation bald verlassen.
Publiziert: 28.05.2021 um 09:00 Uhr
Der fünfjährige Eitan darf die Intensivstation bald verlassen.
Foto: Facebook
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Eitan (5) überlebte als einziger den tragischen Gondelabsturz in Italien. 14 andere Personen starben, darunter auch seine Familie. Der israelische Bub liegt seither im Spital.

Inzwischen sei er auf der Intensivstation «wach und bei Bewusstsein», teilte das Kinderkrankenhaus in Turin mit, wo er behandelt wird. Der kleine Eitan habe auch mit seiner Tante gesprochen. Ob er mittlerweile vom Tod seiner Eltern, seines Bruders und Urgrosseltern weiss, ist unklar.

Aus klinischer Sicht sei sein Zustand weiterhin ernst, hiess es weiter. Der Junge könnte aber in den kommenden Tagen die Intensivstation verlassen.

Drei Personen verhaftet

Die Seilbahn war am Pfingstsonntag auf dem Weg von Stresa am Lago Maggiore hinauf zum Monte Mottarone verunglückt. Nach bisherigem Ermittlungsstand riss kurz vor der Ankunft an der gut 1300 Meter über dem Meer gelegenen Bergstation aus bisher unbekannter Ursache das Zugseil. In dem Fall hätte eine Notbremse greifen müssen, was nicht geschah. Die Gondel raste mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe, überschlug sich und zerschellte schliesslich.

Nach dem Unglück wurden drei leitende Mitarbeiter festgenommen. Der Inhaber der Firma Ferrovie del Mottarone, Luigi N.* (56), ein Ingenieur und der Betriebschef haben zugegeben, die Notbremse manipuliert zu haben, um ständige Betriebsstörungen zu vermeiden.

Ein Motiv für eine Manipulation könnte Medienberichten zufolge gewesen sein, dass die Betreiber nach der langen Corona-Zwangspause die Seilbahn unbedingt am Laufen halten wollten.

Für Eitans Tante ist klar: «Das war kein Unfall, das sind Mörder, die nur ans Geld gedacht haben», sagt sie gegenüber der italienischen Zeitung «La Stampa». (man/SDA)


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