Hier wurde Alex Batty gefunden
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Seit sechs Jahren vermisst:Hier wurde Alex Batty gefunden

«Sie ist keine grossartige Mutter»
Jetzt spricht Alex Batty zum ersten Mal über seine Flucht

Sechs Jahre lang war Alex Batty in England verschwunden, nach Frankreich entführt von seiner Mutter. Nun ist er frei – und spricht zum ersten Mal über diese Zeit.
Publiziert: 22.12.2023 um 04:17 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2023 um 08:07 Uhr
Sechs Jahre abgetaucht: So sieht Alex Batty (17) heute aus, die «Sun» konnte mit ihm reden.
Foto: Screenshot Blick
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Alex Batty (17) spricht zum ersten Mal in einem Interview mit der «Sun» über seine Flucht. Der vermisste Teenager war in Frankreich plötzlich auf einer Strasse aufgetaucht, nachdem ihn seine Mutter Melanie (48) vor sechs Jahren aus der Obhut der Grossmutter entführt hatte. 

Er habe genug gehabt vom Hippie-Lebensstil, den er mit seiner Mutter führte. Zwei Tage lang lief er am Fusse der Pyrenäen entlang, bis er von einem LIeferwagenfahrer aufgegabelt wurde, der die Polizei verständigte. 

«Sie ist nicht sehr warmherzig und offen»

Er sagte: «Ich hatte einen Streit mit meiner Mutter und dachte nur, ich gehe weg, weil ich nicht mit ihr zusammenleben kann.» Batty sagt zu «Sun»: «Sie ist ein guter Mensch. Aber sie ist einfach keine gute Mutter. Sie tut einfach nicht die mütterlichen Dinge, die man eigentlich tun sollte. Sie ist nicht sehr warmherzig und offen.» 

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Seine Mutter sei «regierungsfeindlich» und vertrete die Ansicht, dass viele Menschen eigentlich «Sklaven» seien. Er sei in den vergangenen Jahren nie zur Schule gegangen, träumt aber eigentlich davon, Software-Ingenieur zu werden. So habe er sich selbst Sprachen beigebracht und Mathe und Informatik aus Büchern gelernt. 

Deckname Zack Edwards

Auch Freunde vermisst der junge Mann. Ein Mädchen aus Spanien habe er mal in einem Cafe kennengelernt. Nun sei er es leid geworden, ständig umzuziehen und für Essen und Unterkunft zu arbeiten und seinen Decknamen Zack Edwards zu verwenden. 

Er habe aus den Erfahrungen mit seiner Mutter ungefähr ahnen können, wie seine Zukunft ausgesehen hätte. «Herumziehen. Keine Freunde, kein soziales Leben. Arbeiten, arbeiten, arbeiten und nicht studieren.» 

Er hatte seiner Mutter auch persönlich vorgeschlagen, nach England zu ziehen. Sie sei aber dagegen gewesen. «Sie war gegen die Regierung und gegen Impfungen. Sie war besorgt, dass ich in ein Heim gesteckt werden würde.» 

«Sei nicht allzu böse auf mich»

Alex Batty entschloss sich am Montag, dem 11. Dezember, gegen Mitternacht, als seine Mutter im Bett schlief, abzuhauen. Er packte vier T-Shirts, drei Paar Hosen, Socken, Hosen, eine Taschenlampe, 100 Euro und ein Schweizer Taschenmesser ein. Auf seiner Flucht schlief er am Boden, brauchte Gras und Blätter, wenn er auf die Toilette musste. Es sei eiskalt gewesen und am Schluss war er einfach erschöpft, als ihn der Lieferwagenfahrer aufgabelte. Zurück in England habe er seine Grossmutter umarmt, er habe dabei gezittert, erzählt Batty der «Sun». 

Seiner Mutter hinterliess er einen Zettel, auf dem stand: «Hey Mama, ich möchte dir sagen, dass ich dich sehr liebe. Ich bin sehr dankbar für das Leben, das du mir in den letzten Jahren ermöglicht hast.

Macht euch keine Sorgen um euch selbst – ich bin sicher, dass ihr nicht gefunden werdet. Macht euch auch keine Sorgen um mich. Du weisst, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.

Ich liebe dich sehr. Sei nicht allzu böse auf mich. In Liebe, Alex.» 

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