Sie kassieren 1500 Franken pro Flüchtling
Das Dreckgeschäft der französischen Fischer

Fischer in Frankreich haben einen lukrativen Nebenjob entdeckt: Sie betätigen sich als Schlepper. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu tödlichen Dramen kommt.
Publiziert: 31.05.2016 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:54 Uhr
Dymchurch bei Dover: Die Küstenwache rettete 18 Albaner aus einem sinkenden Schlauchboot.
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Bisher sprach man vor allem von der Todesfalle Mittelmeer. Bald könnte aber auch der Ärmelkanal zu einer gefährlichen Route der Flüchtlinge werden. Seit der Eingang zum Eurotunnel in Calais abgeriegelt worden ist und die Kanal-Fähren ihre Kontrollen verstärkt haben, wählen immer mehr Migranten den Weg nach Grossbritannien über den Kanal.

Doch wo Flüchtlinge sind, gibt es auch Schlepper. Bereits haben französische Fischer das grosse Geschäft mit den Migranten entdeckt. Sie lassen Flüchtlinge in die Fischerboote steigen und fahren mit ihnen im offiziellen Fischerei-Gewässer bis zur Mitte des Kanals.

Dort verfrachten sie ihre Passagiere in kleine Schlauchboote und schicken sie alleine weiter durch den Kanal. Die Fahrt ist für unerfahrene Seeleute nicht einfach: Der Ärmelkanal ist bekannt für seine Strömungen sowie für den dichten Schiffsverkehr.

Laut «Daily Mail» handeln die Fischer nicht aus Nächstenliebe. Sie machen das Schleusertum zum Geschäft! Pro Migrant sollen sie 1000 Pfund kassieren, was knapp 1500 Franken entspricht.

Schon mehrmals musste die britische Küstenwache eingreifen. Am Wochenende rettete sie 18 Albaner aus einem sinkenden Schlauchboot. Zwei Wochen zuvor fand man an der Küste ein Boot mit 30 Schwimmwesten, aber keine Passagiere.

An der schmalsten Stelle zwischen Calais und Dover ist der Ärmelkanal rund 43 Kilometer breit. Bernard Barron, Leiter der Küstenwache in Calais, sagt in «Daily Mail»: «Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Dramen vom Mittelmeer im Kanal wiederholen.» (gf)

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