Sie sind fast alle weg
Das ganze Polit-Jahr 2016 in einem Bild

Ein Bild aus dem April vermag die politischen Ereignisse dieses Jahres besser zu fassen als viele Worte.
Publiziert: 06.12.2016 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:53 Uhr
Von den fünf Staatschefs, die sich im April in Hannover (D) trafen, ist bald nur noch eine übrig: Cameron, Obama, Hollande, Merkel und Renzi (v.l.).
Foto: Getty Images

Das Jahr 2016 war eines des politischen Aufstands, des Wandels und der Wachablösungen. Das ganze Ausmass der Umwälzungen in den führenden Mächten des Westens zeigt nichts deutlicher als der Blick auf ein Bild vom letzten April.

Darauf zu sehen sind die Staatschefs David Cameron, Barack Obama, François Hollande, Angela Merkel und Matteo Renzi. Seit gestern ist klar: Nur die deutsche Bundeskanzlerin hat den politischen Sturm dieses Jahres überlebt, doch auch sie ist angeschlagen. Alle anderen wurden – aufgrund demokratischer Abstimmungen und Wahlen – weggefegt.

Cameron und Renzi verloren Referenden, die sie selbst veranlasst hatten und an die sie, siegessicher, ihr eigenes politisches Schicksal geknüpft hatten. Sie wurden eines Besseren belehrt: Das britische Volk sprach sich für den Brexit aus und liess den konservativen Premier Cameron im Regen stehen. Und gegen Renzi mobilisierten die Massen, weil er seinen Rücktritt für den Fall versprach, dass seine Verfassungsreform an der Urne scheitern würde. Renzi stand für die EU und den Euro ein und erlitt prompt eine deutliche Niederlage. 

Bald ist nur noch Merkel da

In den USA scheiterte Hillary Clinton. Auch sie siegessicher und Obamas Wunschnachfolgerin, spektakulär. An Obamas Stelle tritt keine Frau, sondern Donald Trump. Ein Resultat, das Schockwellen über den ganzen Globus sandte.

Der französische Staatspräsident François Hollande schliesslich sah gleich selber ein, dass er gegen die rechtsnationale Marine Le Pen vom Front National keine Chance hat. Hollandes Umfragewerte sind katastrophal, deshalb soll ein anderer Sozialist kandidieren.

Nur Angela Merkel sitzt noch im Sattel – wenn auch nicht mehr so sicher. Vor allem ihre klare Haltung in der Flüchtlingsdebatte hat ihr viel Kritik eingebracht. 2017 stehen auch für sie Wahlen an. Geht das Umpflügen der politischen Landschaft weiter? Man darf, mit steigender Unrast, gespannt auf das nächste Jahr sein. (pfc)

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