Sie töten 50 Menschen pro Jahr
Angriff der Killer-Hornissen – US-Bienen droht Ausrottung

US-amerikanische Imker berichteten von haufenweise toten Bienen mit abgerissenen Köpfen. Verantwortlich für das Massaker sind eingewanderte Monster-Insekten aus Asien.
Publiziert: 04.05.2020 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2020 um 15:19 Uhr
Erste Asiatische Killer-Hornisse im Tessin entdeckt
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2020 in den USA gesichtet:Asiatische Riesen-Hornisse löscht Bienenvölker aus

Der Bienenbestand nimmt ohnehin schon rapide ab. Jetzt macht der Bienen-Population in den USA zusätzlich auch noch die asiatische Riesenhornisse zu schaffen. Das Monster-Insekt mit einer Grösse von über fünf Zentimetern wird neuerdings insbesondere im Bundesstaat Washington vermehrt gesichtet.

Die asiatische Riesenhornisse ist eine der grössten Wespenarten der Welt. Mit ihrem sechs Millimeter langen Giftstachel kann sie sogar Menschen töten: In Japan sterben jedes Jahr etwa 50 Menschen nach Attacken durch die ungeheuerlichen Insekten.

Bangen um ihre Bienen: Imker in den USA sind wegen der asiatischen Riesenhornisse in Sorge.
Foto: AP
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Forscherin: «Wie aus einem Monster-Cartoon»

Amerikanische Imker berichteten laut CNN nun von haufenweise toten Bienen mit abgerissenen Köpfen. Wissenschaftler sind alarmiert: Die Riesenhornissen wurden im Dezember zum ersten Mal im Bundesstaat gesichtet, und Wissenschaftler glauben, dass sie im vergangenen Monat wieder aktiv wurden, als die Königinnen aus dem Winterschlaf aufwachten. Jetzt bauen die Hornissen neue Kolonien auf und bauen ihre Nester, um sich weiter zu vermehren.

Susan Cobey, Bienenzüchterin im Fachbereich Insektenkunde der Washington State University, sagt über die Killer-Hornissen: «Sie sehen aus wie aus einem Monster-Cartoon mit diesem riesigen gelb-orangenen Gesicht.»

Die Wissenschaftler wissen nicht, wie Insekten aus Asien in den Bundesstaat Washington gelangten. Laut Seth Truscott vom College für Agrar-, Human- und Naturwissenschaften der Washington State University könnten sie via internationaler Fracht ins Land gebracht worden sein.

Einwohner sollen Sichtungen per App melden

Laut Truscott sind die Riesenhornissen im Spätsommer und Frühherbst am zerstörerischsten, wenn sie die Königinnen des nächsten Jahres aufziehen. «Sie greifen Honigbienenstöcke an, töten erwachsene Bienen und verschlingen Bienenlarven und Puppen», sagt Truscott. Ihre Stiche seien sehr schmerzhaft. Mehrere davon könnten auch Menschen töten, die nicht allergisch sind.

Die Behörden stellen nun Hornissen-Fallen auf. Zudem führten sie eine App zur schnellen Meldung von Sichtungen ein. In der Anwendung wird eindringlich gewarnt: Nur wenige der Hornissen können einen Bienenstock innerhalb von Stunden verwüsten.

Der Erhalt der Bienenvölker ist auch für die amerikanische Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie wichtig: Bienen bestäuben Pflanzen, die Obst, Nüsse und Gemüse hervorbringen. Bei einer Verbreitung der Hornissen besteht die Gefahr, dass die Bienen empfindlich dezimiert werden. (noo)

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