Skandal in Mexiko
Zoodirektor verkauft und schlachtet Tiere für Weihnachtsessen

In Mexiko sind erschütternde Anschuldigungen gegen einen Zoodirektor aufgetaucht. Er soll Tiere gekocht und sie an seiner Weihnachtsfeier den Mitarbeitenden serviert haben. Das Werkzeug für die Schlachtungen erhielt er im Tausch für ein Zebra.
Publiziert: 02.02.2023 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2023 um 16:45 Uhr
Janine Enderli

Er sollte sich eigentlich um das Wohl seiner Tiere sorgen, stattdessen machte er aus ihnen ein Festmahl. Der Zoodirektor José N.* soll im Bundesstaat Guerrero im Süden Mexikos mehrere Tiere aus seiner Anlage kurzerhand verkauft, getötet und gar gekocht haben. Unfassbar: Für das Weihnachtsessen mit seinen Mitarbeitern schlachtete er vier Ziegen. Um das nötige Werkzeug dafür zu bekommen, verkaufte er ein Zebra, wie die spanische Zeitung «El Pais» berichtet.

Offenbar nicht das erste Mal, dass N. sich an seinen Tieren im Zoo bediente. Nachdem ein Reh im Zoo schwer verletzt aufgefunden worden war, wurde festgestellt, dass etwas nicht stimmen konnte. Denn: Dem Tier wurde ohne Betäubung das Geweih abgeschnitten. Ausserdem wurden auffällige Nähte am Bein entdeckt.

Für das Reh kam jede Hilfe zu spät. Es starb kurz darauf. Und die Polizei schaltete sich ein. Allerdings kamen sie dem Direktor nicht auf die Schliche. N. konnte weiter machen.

Der Zoodirektor José N. verkaufte und schlachtete Tiere, um sie anschliessend an seiner Weihnachtsfeier den Mitarbeitenden zu servieren. Das Werkzeug für die Schlachtungen erhielt er im Tausch für ein Zebra. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch
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N. gestand, Tiere gegen Werkzeuge getauscht zu haben

Erst jetzt wurde das ganze Ausmass klar, wie Fernando Ruiz Gutierrez, Direktor für Wildtiere im Umweltministerium des Bundesstaates Guerrero in einer Pressekonferenz erklärte. «Vier Tiere wurden auf dem Gelände des Zoos geschlachtet und gekocht und bei Weihnachtsfeier als Essen serviert.» Weiter wurde festgestellt, dass Hirsche und Rinder an Privatpersonen verkauft wurden, diverse Tiere verschwanden immer wieder und Geburten waren nicht ordnungsgemäss registriert worden.

N. gestand, Tiere gegen Werkzeuge getauscht zu haben. Diese habe er aber nicht dafür eingesetzt, um Zootiere zu schlachten, sondern für deren Gehege. Mit Aufkommen der Vorwürfe wurde er per sofort als Zoodirektor entlassen. Gegen ihn wird wegen Artenhandel, Tierquälerei und Verbrechen gegen die Gesundheit ermittelt.

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