Skandal-Plakat in Österreich
Bordell sucht «Mädchentester»

Ein Bordell in Österreich sorgt mit einem Plakat für mächtig Wirbel. Das Etablissement sucht «Mädchentester». Der Bordell-Besitzer versteht die Aufregung nicht und erklärt, was hinter der Suche steckt.
Publiziert: 04.09.2023 um 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2023 um 10:26 Uhr

«Wir stellen ein! ‹Mädchentester› jetzt bewerben» – dieses Plakat hängt derzeit in Graz. Damit sucht das Bordell «Maximus» in Graz neue Angestellte. Neben dem Spruch ist eine muskulöse Heldenfigur, angelehnt an Superman, zu sehen.

Mit dieser Art der Stellensuche ist die österreichische Stadt alles andere als einverstanden. Das Plakat sorgt für rote Köpfe – auch im Rathaus. «Abgesehen davon, dass dieser Text zutiefst menschenverachtend und unappetitlich ist, muss man wissen, dass in der Steiermark Werbung für Bordelle per se verboten ist», sagt Heide Bekhit, Referentin für Frauen und Gleichstellung, wie «Express» berichtet. Dass Frauen hier wie Ware getestet werden sollen, sei verstörend. Der Frauenrat der Stadt Graz hat sich bereits eingeschaltet. «Im ersten Moment war das auch für mich total arg, frauen- und menschenverachtend», so Geschäftsführerin des Frauenrats Anna Majcan zu «Mein Bezirk».

Jetzt werde geprüft, ob das Bordell überhaupt das Plakat hätte aufhängen lassen dürfen. Nicht wegen des Begriffs «Mädchentester», sondern weil in Österreich Rotlicht-Etablissements gar nicht so freizügig Werbung machen dürfen.

Dieses Plakat sorgt gerade in Österreich für rote Köpfe.

Frauen werden nicht richtig aufgeklärt

Währenddessen hat sich der Bordell-Besitzer zu dem Plakat geäussert. «Es ist mir vollkommen klar, dass das Wort ‹Mädchentester› im ersten Moment darauf deutet, dass wir auf der Suche nach Männern sind, die Damen unseres Etablissements auf Qualifikationen ihrer Branche testen», sagt er zu «Mein Bezirk». Aber er stellt klar: Dem ist nicht so. Das widerspreche «moralisch, wie auch wirtschaftlich unserer Firmenphilosophie».

Es gehe vielmehr darum, Frauen «psychisch auf diesen schwierigen – wahrscheinlich den härtesten Job der Welt vorbereiten». Denn finanzielle Engpässe, Perspektivlosigkeit oder Flucht aus einem fremden Land sollten kein Grund sein, um als Prostituierte zu arbeiten. Aus diesem Grund sei eine gute Vorbereitung und Aufklärung wichtig. Gleichzeitig gibt er aber auch zu, dass mit dem Plakat Aufmerksamkeit habe erregen wollen. Der Begriff «Mädchentester» ist also nicht zufällig gewählt.


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