Taiwan seit 200 Tagen coronafrei!
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So haben sie es geschafft:Taiwan seit 200 Tagen coronafrei

So haben sie es geschafft
Taiwan seit 200 Tagen coronafrei!

Die Welt kämpft gegen die zweite Corona-Welle. Doch eine Insel hat die Seuche längst besiegt: In Taiwan wurde der letzte lokal übertragene Fall im April registriert. Massgebend für diesen Erfolg war die schnelle Reaktion der Behörden.
Publiziert: 30.10.2020 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2020 um 10:28 Uhr
Bei den ersten Gerüchten aus China über eine mysteriöse Lungenkrankheit schlugen die Alarmglocken: Taiwans Aussenminister Joseph Wu.
Foto: keystone-sda.ch
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Das Coronavirus hat die Welt im Würgegriff. Die ganze Welt? Nicht ganz. Während ein Grossteil der Länder darum kämpft, die zweite Welle einzudämmen, hat Taiwan gerade den 200. Tag in Folge ohne einen lokal übertragenen Corona-Fall verzeichnet.

Die Reaktion Taipehs auf die Coronavirus-Pandemie war eine der wirksamsten der Welt. Die Insel mit 23 Millionen Einwohnern meldete den letzten lokal übertragenen Fall am 12. April! Alle seither aufgetretenen Infektionen waren eingeschleppt. Bisher gibt es in Taiwan 553 bestätigte Corona-Fälle. Nur 55 davon sind lokale Übertragungen. Nur sieben Menschen kamen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion landesweit ums Leben.

Zum Vergleich: Die Schweiz hat rund 8,6 Millionen Einwohner und verzeichnet seit Beginn der Pandemie über 154'000 bestätigte Corona-Infektionen und mehr als 2000 Todesfälle.

Erste Massnahmen bereits Ende Dezember

Trotz seiner glänzenden Corona-Bilanz hat Taiwan nie drastische Sperren über das Land verhängt. Entscheidend war laut einem Bericht von CNN vielmehr die Schnelligkeit, mit der die Behörden Ende Dezember 2019 auf erste Gerüchte aus China über eine mysteriöse Lungenkrankheit reagierten.

Die taiwanesischen Behörden begannen bereits am 31. Dezember 2019 mit dem Screening von Passagieren auf Direktflügen aus Wuhan, wo das Virus zum ersten Mal identifiziert worden war.
Am 21. Januar wurde der landesweit erste Corona-Fall bestätigt. In der Folge wurde den Einwohnern von Wuhan die Einreise nach Taiwan verboten. Alle Passagiere, die vom chinesischen Festland, aus Hongkong und Macao ankamen, mussten sich einer Kontrolle unterziehen.

Diese Massnahmen waren bereits in Kraft, bevor die chinesische Regierung am 23. Januar Wuhan abriegelte. Im März verbot Taiwan zudem allen ausländischen Staatsbürgern die Einreise auf die Insel. Ausgenommen waren einzig Diplomaten und Personen mit Wohnsitz in Taiwan oder besonderen Einreisevisa.

Aus Erfahrung mit Sars-Epidemie gelernt

Taiwan hatte von den Erfahrungen während der Sars-Epidemie 2003 gelernt. Die Regierung baute die Kapazitäten für den Umgang mit einer Pandemie in den folgenden Jahren konsequent aus. Aussenminister Joseph Wu sagte unlängst in einem Interview: «Als wir hörten, dass es in China einige geheime Fälle von Lungenentzündung gab, bei denen die Patienten isoliert behandelt wurden, wussten wir, dass es sich um etwas Ähnliches handelte.»

Die Behörden aktivierten umgehend das zentrale Epidemie-Kommandozentrum der Insel, das nach der Sars-Epidemie eingerichtet worden war, um die Koordination zwischen den verschiedenen Ministerien zu gewährleisten. Die Regierung erhöhte auch die Produktion von Gesichtsmasken und Schutzausrüstung, um sicherzustellen, dass es laufend Nachschub gab. Zudem investierte Taiwan in Massentests sowie in eine schnelle und effektive Kontaktverfolgung.

Als Insel hat Taiwan zudem auch geographische Vorteile, die andere Länder im Kampf gegen das Coronavirus nicht haben. Für die Beamten ist es somit einfacher, Einreisen über die Grenzen zu kontrollieren. (noo)

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