Italiener schnuppern am Dolce Vita
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Lockerungen bei den Nachbarn:In Italien haben die Bars wieder geöffnet

So lockern unsere Nachbarn
Italiener schnuppern am Dolce Vita

Jenseits der Schweizer Grenzen locken überall offene Geschäfte. Mit den neuen Lockerungen wächst der Einkaufstourismus und die Angst vor neuen Hotspots.
Publiziert: 03.02.2021 um 01:23 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2021 um 18:59 Uhr
Myrte Müller

Ein dampfender Espresso an der Bar. Zmittag in der Trattoria. Durch die Boutiquen ziehen. Freunde und Verwandte in die Arme schliessen. All das war viele Monate lang in Italien nicht möglich. Seit Montag können unsere Nachbarn wieder am süssen Leben schnuppern. Auch die Grenzregionen Lombardei und Piemont sind wieder gelbe Zonen. Das heisst, Bars und Restaurants sind geöffnet bis 18 Uhr, Take-aways bis 22 Uhr. Dann gilt eine Ausgangssperre bis fünf Uhr. Alle Geschäfte haben wieder offen, und sogar der Grenzverkehr darf fliessen. Tagestouristen aus der Schweiz brauchen weder einen Corona-Test noch einen triftigen Grund für die Einreise.

Schöne Aussichten – auch für die Tessiner. Doch dem Kanton schmeckt die nahe Freiheit nicht. In einem Eilbrief an den Bundesrat drängt der Staatsrat zu Massnahmen. «Wir müssen noch in dieser Woche den nicht notwendigen Grenzverkehr einschränken», erklärt Regierungspräsident Norman Gobbi (43) im «Corriere del Ticino» und fordert Corona-Schnelltests für jeden, der nach einem Italien-Ausflug wieder heimkehrt, zudem Verbote fürs Shoppen und Schlemmen beim italienischen Nachbarn.

Deutschland bleibt dicht

Im Norden ist man noch lange nicht so weit. Zwar fiel im deutschen Grenzgebiet zur Schweiz die Sieben-Tage-Inzidenz auf unter 50 pro 100 000 Einwohner. Doch in weiteren sechs Landkreisen von Baden-Württemberg liegt der Inzidenzwert noch bei über 100. So bleibt die Gastronomie vorerst geschlossen.

In der gelben Zone, wie hier in Mailand, dürfen Italiener wieder ihre Restaurants und Bars öffnen. Wenn auch nur bis 18 Uhr. Take-aways haben offen bis 22 Uhr. Dann folgt die Ausgangssperre bis fünf Uhr morgens.
Foto: keystone-sda.ch
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Genau wie Einkaufszentren, Kleidergeschäfte und Coiffeure. Eine Einreise für unter 24 Stunden ist in Baden-Württemberg nur gestattet, wenn sie «nicht überwiegend aus touristischen Gründen oder zu Zwecken des Einkaufs erfolgt», wie das Land mitteilt. Ansonsten droht die Quarantäne.

Auch Frankreich beäugt Reisende aus dem Risikoland Schweiz weiter kritisch. Doch einen PCR-Test will das Land nur von Touristen, die mit Schiff oder Flugzeug anreisen. Wer im Auto kommt, kann problemlos über die Grenze. Einkaufstourismus ist aber nicht gefragt. Seit Sonntag sind Einkaufszentren, Baumärkte und Möbelgeschäfte zu. Einzig Lebensmittelläden und Coiffeure haben geöffnet.

Österreich öffnet vorsichtig

Auch Österreich traut sich – mit grosser Vorsicht. Ab dem 8. Februar ist der Handel wieder erlaubt. Unter strengen Vorgaben. So darf nur mit FFP2-Maske geshoppt werden, und pro Kunde müssen 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen. Ebenfalls öffnen Museen, Galerien, Zoos. Das Land schützt sich weiter vor dem Viren-Import. Für Einreisende, auch aus der Schweiz, gelten eine Registrierpflicht, zehn Tage Quarantäne und ein negativer Corona-Test.


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