Die Welt rätselt über Kim Ju Ae. So soll die Tochter von Kim Jong Un (39) heissen. Um sein Privatleben macht Nordkoreas Diktator ein grosses Geheimnis. Doch in letzter Zeit ist die etwa Zehnjährige immer öfter bei öffentlichen Auftritten zu sehen.
Zuletzt beobachtete das Mädchen an der Seite seines Vaters im vergangenen Monat eine nächtliche Militärparade zum Jubiläum der Armee, wie im Staatsfernsehen zu sehen war. Vor der Ehrenloge zogen Panzer und Interkontinentalraketen vorbei. Ausserdem weisse Pferde. Sie sind ein Symbol für den Kim-Herrscherclan, der die Familiengeschichte von Legenden umranken lässt. Laut dem Sprecher war auch das «Lieblingspferd» der Diktatorentochter dabei: Das Tier trug, anders als der Rest des Regiments, ein silbernes Emblem mit einer Magnolienblüte.
«Sie kann sehr gut reiten»
Kim Ju Ae erinnerte in ihrem Mantel und mit Hut an die Kinder der europäischen Royals. Manche Nordkorea-Experten glauben, Machthaber Kim habe seine Familie bewusst im Stil westlicher Prominenter inszeniert, wie das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» schreibt.
Ausserdem hat der südkoreanische Geheimdienst kürzlich erste Details zur nordkoreanischen Herrschertochter bekannt gegeben. Laut Politiker Yoo Sang Bum (56) hiess es im Parlament gegenüber Abgeordneten, Kim Ju Ae werde zu Hause unterrichtet und verbringe ihre Freizeit mit Reiten, Schwimmen und Skifahren. Sie könne «sehr gut reiten», ihr Vater sei damit zufrieden.
Dass das Mädchen Ju Ae heisst, hat übrigens nicht ihr Vater verraten – sondern der ehemalige US-Basketballer Dennis Rodman (61) nach einem Besuch Ende 2013. Eine offizielle Bestätigung gab es nie.
Wird sie die nächste Diktatorin?
Ju Ae wird als Nachfolgerin von Kim Jong Un gehandelt. Darauf deutet auch hin, dass Mädchen, die den gleichen Namen haben, sich auf Geheiss des Diktators umbenennen lassen müssen. Und dass es seit Kurzem eine Briefmarkenserie mit der Diktatorentochter gibt. Der südkoreanische Geheimdienst glaubt laut dem Abgeordneten Yoo, dass Kim Ju Ae vor allem der Öffentlichkeit präsentiert wurde, um die Erbfolge zu unterstreichen.
Allerdings meint der langjährige deutsche Botschafter in Nordkorea, Thomas Schäfer laut «Spiegel», dass es unwahrscheinlich sei, dass als nächstes eine Frau an die Macht komme. «Nordkorea ist eine zutiefst machistische Gesellschaft.» Seit seiner Gründung 1948 wurde das Land ausschliesslich von Männern regiert.
Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass Kim Jong Un und seine Frau Ri Sol Ju (33) noch zwei weitere Kinder haben. Ein Sohn sei sogar älter als Ju Ae. Jedoch wird gemunkelt, er habe geistige oder körperliche Beeinträchtigungen. (tva)