Solar Impulse auf Monster-Etappe
Was gibts eigentlich zu essen?

Regenschäden und schlechtes Wetter hielten die Solar Impulse 2 auf Japan fest. Jetzt ist die Zwangspause vorbei: André Borschberg hat den Flieger wieder gestartet - jetzt gibt es kein Zurück mehr. Genug Essen und einen Fallschirm hat der Pilot dabei.
Publiziert: 29.06.2015 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 02:20 Uhr
Das Solarflugzeug «Solar Impulse 2» hat seine Tour um die Welt wieder aufgenommen. Nach langer unfreiwilliger Pause ist es in Japan gestartet und befindet sich derzeit auf dem Weg nach Hawaii (Archivbild).
Foto: KEYSTONE/SOLAR IMPULSE/STEFATOU
Von Melchior Poppe

Gestern Abend um 20 Uhr ist die «Solar Impulse 2» von Japan in Richtung Hawaii gestartet. Mit dem Flug über den Pazifik müssen Pilot André Borschberg und das Bodenteam um Projektleiter Bertrand Piccard nicht nur die grösste Herausforderung des Rekordversuchs meistern. Die Pioniere lassen auch eine nervenaufreibende Zwangspause in Nagoya hinter sich.

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Den Startversuch hatte Piccard nicht angekündigt. «Dass wir letztes Mal den Versuch fünf Minuten vor dem Start noch mit all den Medien vor Ort absagen mussten, war ein Trauma», erklärt er. Wolken hatten den Sonnensegler Anfang letzter Woche behindert. Auch jetzt lief zunächst nicht alles einwandfrei. Vor der Landung in Japan hatte Regen den Flieger beschädigt und er musste repariert werden. Doch noch immer traten Probleme mit der Elektronik auf.

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Nachdem der Flieger mehrere Stunden in der Luft gewesen war, entschieden Borschberg und Piccard aber im letzten Moment: Es kann weitergehen. Damit gibt es kein Zurück mehr — Hai oder Hawaii, heisst es jetzt für Borschberg. Seine Frau hatte ihn bis zuletzt begleitet. Sie wird mit einem konventionellen Flugzeug voraus fliegen und ihren Mann, wenn alles klappt, in Empfang nehmen.

«Gelingt die Etappe, ist es ein grossartiger Triumph», sagte Piccard wenige Stunden nach der Entscheidung. Er ist zuversichtlich: «Das Wetter spielt mit, der Flieger fliegt einwandfrei und André geht es gut.» Der Flug wird voraussichtlich 120 Stunden dauern. 8500 Kilometer muss das solarbetriebene Flugzeug hinter sich bringen – ohne Zwischenstopp. Damit stellt der Flug die längste Etappe des Weltrekordversuchs dar. 

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Für die Reise hat sich Borschberg nicht nur mit Gesprächen und Körperübungen vorbereitet. Eine wichtige Rolle spielt das Essen: Lebensmittel-Gigant Nestlé hat die Ernährung übernommen und setzt vor allem auf leichte, widerstandsfähige Verpackungen, die das Essen auch vor extremen Temperaturen schützen.

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Leicht und widerstandsfähig: So will Nestlé Borschberg in der Luft ernähren.
Foto: Nestlé

Auch bei der Kommunikation mit dem Bodenteam kam es darauf an, möglichst leicht zu bauen. Die Swisscom hat die Aufgabe übernommen.

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Und falls über dem Pazifik oder auf einer späteren Etappe doch einmal ein Notfall eintreten sollte, kann sich Borschberg mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug retten. Im Wasser trägt ihn dann seine Schwimmweste. Aber so, wie es aussieht, wird das gar nicht nötig sein.

Pilot André Borschberg im Cockpit der Solar Impulse 2
Foto: Solar Impulse

In insgesamt zwölf Etappen wollen Borschberg und Piccard die Erde ganz ohne Treibstoff umrunden. Das Flugzeug war Anfang März in Abu Dhabi gestartet. Über Oman ging es weiter nach Indien, Myanmar und China. Nach dem Flug über den Pazifik soll «Solar Impulse 2» die USA überqueren.

Bertrand Piccard im Kontrollzentrum in Monaco (Archivbild).
Foto: KEYSTONE/AP/LIONEL CIRONNEAU
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