Starship nach Start explodiert
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SpaceX-Test fehlgeschlagen:Starship nach Start explodiert

SpaceX-Chef Musk freut sich nach Starship-Testflug
«Wir haben viel gelernt» – trotz Explosion

Die leistungsstärkste jemals gebaute Rakete ist am Donnerstag getestet worden. Drei Minuten nach Abflug ist das Starship von SpaceX explodiert.
Publiziert: 19.04.2023 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2023 um 00:41 Uhr

Die unbemannte Starship-Riesenrakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist bei ihrem ersten Testflug explodiert. Die Rakete hob am Donnerstag zwar ab. Etwas über drei Minuten nach dem Start detoniert die Rakete aber, wie Live-Aufnahmen zeigten.

«Als wenn der Flugtest nicht schon aufregend genug gewesen wäre, gab es ein rasches ungeplantes Auseinanderbrechen des Starships vor der Trennung der Stufen», schreibt das Unternehmen von Technologie-Milliardär Elon Musk (51) auf Twitter. Mit dem «Auseinanderbrechen» ist die Explosion der Rakete gemeint. «Bei so einem Test hängt der Erfolg davon ab, was wir lernen, und der heutige Test wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit von Starship zu verbessern.» Das Team werde die Daten des Tests nun ausgiebig auswerten und auf einen nächsten Teststart hinarbeiten.

Der Starship-Testflug in voller Länge
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Vom Start bis zur Explosion:Der Starship-Testflug in voller Länge

Nächster Testflug in wenigen Monaten

Das Starship war am Donnerstag in Brownsville im US-Bundesstaat Texas zunächst mit viel Feuer und Rauch von der Erde abgehoben. Wenige Minuten später – kurz vor der Trennung der beiden Raketenstufen – war dann aber auf den Live-Bildern zu sehen, wie das Raketensystem zu taumeln begann und schliesslich mit Feuer zerbrach. Eigentlich hätte der Test noch rund 90 Minuten andauern und mit der Landung beider Stufen beendet werden sollen.

Massive Rauchwolke: Das Starship hebt zum Testflug ab.
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Alle Fakten zu Elon Musks Super-Rakete
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Starship von SpaceX:Alle Fakten zu Elon Musks Super-Rakete

Der Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa, Bill Nelson (80), gratulierte ebenfalls. «Jede grosse Errungenschaft der Geschichte hat ein gewisses kalkuliertes Risiko gebraucht, denn mit grossem Risiko kommen grosse Belohnungen. Wir freuen uns auf all das, was SpaceX lernt, zum nächsten Startversuch – und darüber hinaus.»

Auch von der anderen Seite des Atlantik kam Lob: «Glückwunsch», schrieb Josef Aschbacher (60), Generaldirektor der europäischen Weltraumorganisation ESA, auf Twitter. «Ein beeindruckender Schritt.» Der deutsche Astronaut Alexander Gerst (46) schrieb von einem «signifikanten Ereignis für die Zukunft der Weltraumexploration». Das Starship werde Menschen weit ins All und auf den Mond bringen. «Um mit am Tisch der Weltraumnationen zu bleiben, brauchen wir EuropäerInnen ebenfalls ein Weltraum-Transportsystem für Menschen!»

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Auf Twitter schreibt Musk, dass der Testflug lehrreich gewesen sei. Einen weiteren Testflug stellt er «in wenigen Monaten» in Aussicht.

Erster Test verschoben

Das Starship – bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster Super Heavy und der rund 50 Meter langen ebenfalls Starship genannten oberen Stufe – soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Der erste Teststart war eigentlich bereits für Montag geplant gewesen, war dann aber wegen eines Problems mit einem Ventil auf Donnerstag verschoben worden.

Das Starship-System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Die obere Stufe war schon mehrfach alleine getestet worden, dies war aber der erste gemeinsame Flugtest des gesamten Raketensystems.

Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Angetrieben wird die Rakete mit 33 Raptor-Triebwerken, die mit flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff betrieben werden – auf Fotos war zu sehen, dass nicht alle Triebwerke zündeten. Das System soll im All betankt werden können. Mit dem SpaceX-Starship will die US-Raumfahrtbehörde Nasa Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen. (SDA/bab)

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