Staatsanwälte machen Druck
Trump-Konzern hat noch 24 Stunden, um Unschuld zu beweisen

Zwei Staatsanwälte üben Druck auf Donald Trump und sein Unternehmen aus. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung. Der Ex-Präsident hat nicht mehr viel Zeit, seine Unschuld zu beweisen.
Publiziert: 28.06.2021 um 15:26 Uhr
Ernste Mienen bei Donald Trump (75), seinem Sohn Donald Trump Jr. (43) und dem Finanzchef der Trump Organization Allen Weisselberg (73).
Foto: keystone-sda.ch
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Donald Trump (75) steht unter Druck. Denn die New Yorker Staatsanwälte Letitia James und Cyrus R. Vance haben ihm ein Ultimatum gestellt. Bis Montag muss bewiesen werden, dass sein Trump-Familienkonzern sauber ist. Legt das Trump-Team kein entlastendes Material vor, folgt eine strafrechtliche Anklage wegen Steuerhinterziehung und Nebenleistungen an Führungskräfte.

Wie zwei Insider der «Washington Post» sagten, soll das Ultimatum am Sonntag gestellt worden sein und läuft am Montagmittag (Ortszeit) ab. Werden bis dahin keine Unschuldsbeweise geliefert, werden die beiden Staatsanwälte gemeinschaftlich klagen. Zwar nicht gegen Trump persönlich, aber gegen die Trump Organization und deren Finanzchef Allen Weisselberg (73).

Ermittlungen begannen August 2020

Erst vergangenen Donnerstag trafen sich Trumps Anwälte mit der Staatsanwaltschaft, um eine mögliche Anklage zu verhindern, wie die «New York Times» berichtete – wohl erfolglos. Einer von Trumps Verteidigern, Ronald P. Fischetti, nannte die Vorwürfe gegen den Konzern des Ex-Präsidenten «lächerlich und empörend». In seiner Laufzeit als Anwalt habe er noch nie gehört, dass ein Unternehmen wegen Nebenleistungen an seinen Mitarbeitern verklagt wurde.

Die Ermittlungen gegen die Trump Organization begannen bereits im August 2020. Im Fokus der Ermittlungen sollen neben dem Ex-Präsidenten selbst, auch weitere Familienmitglieder stehen. Seine Kinder Donald Trump Jr. (43), Eric Trump (37) und Ivanka Trump (39) waren alle bereits als Führungspersonal im Familienkonzern tätig.

«Hexenjagd» der Demokraten

Donald Trump bezeichnet die Ermittlungen als «Hexenjagd» der Demokraten, um seinem zukünftigen politischen Vorhaben zu schaden. Das Ganze laufe seit dem ersten Tag seiner politischen Kampagne im Jahr 2015, so Trump in einer Pressemeldung.

Die Trump Organization setzt sich aus Hunderten Gesellschaften mit beschränkter Haftung zusammen. Dazu gehören unter anderem Hotels und Golfplätze. Kontrolliert werden sie aber alle über einen grossen Treuhandfonds, der Trump selbst gehört. (aua)

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