So sieht das Matsch-Gelände beim «Burning Man» aus
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Festivalgänger stecken fest:So sieht das Matsch-Gelände beim «Burning Man» aus

70'000 Menschen im Regen-Chaos an Hippie-Festival
«Burning Man» versinkt im Schlamm – 1 Toter!

Das «Burning Man»-Festival fällt ins Wasser. Starkregen hat das Gelände in Matsch verwandelt – für 70'000 Festivalgänger ists ungemütlich. Für eine Person endete der Event tödlich.
Publiziert: 03.09.2023 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2023 um 23:35 Uhr
Das Burning Man endet im Chaos.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network
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Das «Burning Man»-Festival in der Wüste Nevadas ist eigentlich als staubige und trockene Angelegenheit bekannt. Dieses Jahr ist es ganz anders: Starkregen hat das Festival in ein Schlammbad verwandelt. 

Ein Mensch starb, wie der Sender CNN in der Nacht zum Sonntag unter Verweis auf das Sheriff-Büro meldete. Der Todesfall habe sich «während des Regens» ereignet. Details wurden nicht genannt. «Die Familie wurde benachrichtigt, und der Todesfall wird untersucht.»

70’000 Festivalgänger stecken derzeit fest, das Gelände steht unter Wasser. Camper dürfen derzeit weder rein noch raus – und zu allem Übel können die WC-Häuschen nicht geleert werden, weil die Fahrzeuge im Morast versinken. 

Sogar US-Präsident über die Lage informiert

Laut «CNN» werden die Besucherinnen und Besucher nun aufgefordert, in ihren Camps zu bleiben und Lebensmittel und Wasser zu sparen. Und besser wird es nicht: Weitere Regenschauer sind angekündigt – und die Temperaturen fallen auf 10 Grad. Die Lage spitzt sich zu, sogar US-Präsident Joe Biden über die Lage informiert. Die Regierung beobachte die Situation und stehe in Kontakt mit staatlichen und lokalen Verantwortlichen, hiess es vom Weissen Haus. 

Einige Teilnehmer halten es nicht mehr aus und versuchen, zu Fuss aus dem Schlamm zu gelangen. Ein Teilnehmer schreibt auf X: «Es war eine unglaublich schwere 6-Meilen-Wanderung um Mitternacht durch schweren und rutschigen Schlamm, aber ich kam sicher aus Burning Man heraus.» 

Weiteres Problem: Die «Playa», so der Name des Platzes, befindet sich in einem ausgetrockneten See. Der Boden ist super-alkalisch. Kommt man mit dem Schlamm in Berührung, trocknet er die Haut extrem aus. Festivalbesucher erzählen, dass man den Schlamm mit Wasser alleine kaum wegbringt, sondern Essig oder Zitronensaft benutzen muss.

«Wir haben keinen Schimmer»

Da es in der Wüste kaum Netzabdeckung hat, wurden offenbar viele Festivalgänger vom Wetterumschwung überrascht. Besucherin Hannah Burhorn wurde per Telefon von einem Freund über die Wetterlage unterrichtet, wie sie zu «CNN» sagt. «Wir haben keinen Schimmer, es ist alles nur Mund-zu-Mund-Propaganda.»

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Mittlerweile sei der Schlamm überall. Die Leute wickelten sich Müllsäcke um ihre Schuhe, um nicht stecken zu bleiben, sagt Burhorn. «Der Schlamm ist so dick, dass er an den Schuhen kleben bleibt und sich fast wie ein Stiefel um den Stiefel legt.» Leute, die versucht hätten, mit dem Velo hindurchzufahren, seien im knöcheltiefen Schlamm stecken geblieben.

Die Organisatoren schreiben auf X, ehemals Twitter: «Das Befahren des Geländes ist mit Ausnahme von Einsatzfahrzeugen nicht gestattet. Wenn Sie sich in Black Rock City aufhalten, sparen Sie Lebensmittel, Wasser und Treibstoff und suchen Sie an einem warmen, sicheren Ort Schutz!» 

Ob die grosse Masse der Besucher wie geplant am Montag die Heimreise antreten kann, ist unklar. «Das Tor wird so schnell wie möglich wieder geöffnet, sobald es sicher ist, dies zu tun», heisst es auf der Website der Organisatoren. «Spät am Montag ist möglich – sollten die Wetterbedingungen zu unseren Gunsten sein», hiess es weiter. «Es kann früher sein, es kann später sein.» (neo/SDA)

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