Studien belegen
Mehrere Impfungen schützen vor Schlaganfällen und Alzheimer

Einige Impfungen schützen vor mehr als nur der Krankheit, gegen die sie entwickelt worden sind. Diesen Schluss lassen mehrere Studien zu. Besonders gegen Schlaganfälle und Alzheimer sollen sie helfen.
Publiziert: 18.06.2024 um 17:56 Uhr
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Fabienne MaagPraktikantin News

Ein kleiner Piks, ein kurzes Brennen, dann ist es auch schon geschafft. Die Impfung ist überstanden. Einige fürchten sich, andere wollen keine — das Impfen ist ein Thema, das polarisiert.

Doch Befürworter haben nun ein neues Argument in der Hinterhand: Die Ergebnisse einiger Studien führen zur erstaunlichen Erkenntnis, dass einige Impfungen gegen mehr als nur die Krankheit wirken, für die sie ursprünglich entwickelt worden sind. Besonders das Risiko von Schlaganfällen und Alzheimer kann durch einige Impfstoffe gesenkt werden, wie «Focus» berichtet. 

Eine erste US-Studie von Februar 2023 zeigte, dass die Corona-Impfung das Risiko auf Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern kann. Für die Studie wurden fast zwei Millionen Menschen untersucht, die an Covid-19 erkrankt waren. Fast 14'000 Patienten erlitten während einer Zeitspanne von 180 Tagen einen Herzinfarkt. Davon waren die meisten Menschen ungeimpft. Welche Mechanismen genau dafür verantwortlich sind, wurde noch nicht abschliessend geklärt.

Studien zeigen: Einige Impfungen helfen gegen mehr als nur die eine Krankheit, gegen die sie entwickelt worden sind. (Symbolbild)
Foto: imago images/suedraumfoto
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Eine Gürtelrose-Impfung reduziert das Risiko auf Alzheimer

Doch auch die Gürtelrose-Impfung soll gegen mehr wie nur Windpocken und Gürtelrose, welche durch die gleichen Viren ausgelöst werden, helfen. Im Fachblatt «Stroke» veröffentlichen australische Forscher 2021 eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Gürtelrose-Impfungen und dem Risiko auf einen Schlaganfall untersuchten. Dafür wurden 1,6 Millionen US-Bürgerinnen und Bürger untersucht, die alle über dem Alter von 66 waren. 

Die Ergebnisse zeigen, dass die Impfung das Risiko auf einen Schlaganfall, bei dem sich das Gefäss verschliesst, um 17 Prozent senken kann.

Das Risiko für einen Schlaganfall, bei dem das Gefäss platzt, konnte um 12 Prozent vermindert werden. 

Routine-Impfungen sind ebenfalls hilfreich gegen Alzheimer

Solche Routine-Impfungen können teilweise auch dem Risiko auf eine Alzheimer-Erkrankung vorbeugen. In einer US-Studie von 2023 wurden Menschen untersucht, die entweder gegen Tetanus, Gürtelrose oder gegen Pneumokokken geimpft worden waren. Die andere Vergleichsgruppe war ungeimpft. Die Patientinnen und Patienten waren über 65 Jahren und wurden über acht Jahre begleitet. 

Die ungeimpfte Gruppe hatte ein Risiko von rund 10,2 Prozent, an Alzheimer zu erkranken. Mit einer Tetanus-Impfung verringerte sich das Risiko auf 7,2 Prozent. Geimpfte gegen Gürtelrose verringerten ihr Risiko auf 8,1 Prozent und die Pneumokokken-Gruppe auf 7,9 Prozent. 

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