ABD0017_20211107 - WIEN - ÖSTERREICH: Corona: Impfwillige vor einem Impfbus am Sonntag, 7. November 2021, in Wien-Döbling. Viele wollen sich jetzt - nachdem, ab Montag 8.11.2021, die 2-G-Regel für den gesamten Freizeitbereich gelten wird, gegen das Coronavirus impfen lassen. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
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Lange Warteschlangen:Österreicher lassen sich nach 2G-Entscheid impfen

Stundenlange Wartzeiten
Andrang bei Österreichs Impfzentren vor 2G-Einführung

Am Montag wird in Österreich die 2G-Regel eingeführt. Ungeimpfte dürfen unter anderem nicht mehr in Lokale und Hotels. Am Sonntag bildeten sich deshalb lange Warteschlangen vor dem Impfzentren.
Publiziert: 07.11.2021 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2021 um 17:58 Uhr

Vor Inkrafttreten der 2G-Regel in Österreich haben viele Impfstationen am Wochenende einen grossen Zulauf verzeichnet. Ab Montag dürfen die meisten Ungeimpften nicht mehr Lokale, Hotels, Veranstaltungen und Friseure besuchen. Wegen des exponentiellen Anstiegs an Corona-Infektionen hat die Regierung entschieden, den Zutritt auf Geimpfte und Genesene zu beschränken. Die Regelung werde wohl mindestens bis Weihnachten in Kraft bleiben, sagten der konservative Kanzler Alexander Schallenberg und der grüne Vizekanzler Werner Kogler der «Kronen Zeitung».

«Es wird wohl ein 2-G-Weihnachten werden», sagte Schallenberg der Zeitung. «Allerhöchstwahrscheinlich» werde die Regel auch an Silvester noch in Kraft sein, fügte Kogler hinzu.

Nach der Ankündigung der Massnahme am Freitag stieg die Wartezeit in der grössten Impfstrasse Wiens auf eineinhalb Stunden. In Salzburger Land holten sich am Samstag knapp 1400 Menschen spontan ohne Termin einen Stich – in den Wochen zuvor waren es nur 2000 pro Woche gewesen.

Österreichs Kanzler Alexander Schallenberg (rechts) und sein Vize Werner Kogler (links) sind überzeugt, mehr Druck auf Ungeimpfte auszuüben hilft, die Pandemie in den Griff zu kriegen.
Foto: imago images/photonews.at

So viele Impfungen wie zuletzt Anfang August

Auch in anderen Regionen wie Vorarlberg war der Andrang gross. Der Druck auf Ungeimpfte, sich doch die erste Dosis zu holen, stieg in den letzten Tagen aber nicht nur wegen der kommenden 2G-Regel. Seit Anfang November müssen nicht geimpfte oder genesene Arbeitende in ihren Betrieben mehrmals wöchentlich einen Testnachweis mitbringen (3G-Regel).

Das machte sich schon am Samstag bemerkbar: Rund 32'000 Impfungen wurden laut dem Gesundheitsministerium verabreicht. Davon waren rund ein Drittel Erstimpfungen. Am Freitag wurden rund 17'000 Erstimpfungen verabreicht, berichtet «oe24». Insgesamt sind so viele Impfungen in einer Woche verabreicht worden, wie zuletzt Anfang August.

Fünfzehn Prozent «absolut gegen eine Impfung«

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gab sich am Sonntag gegenüber der «Kleinen Zeitung» realistisch: Etwa fünfzehn Prozent der Menschen seien absolut gegen eine Impfung, acht Prozent könnten noch überzeugt werden. Jetzt müsse aber nicht nur geimpft, sondern auch die 2G-Regel konsequent umgesetzt werden, forderte er und spielte auf die vielerorts lasche Kontrolle der bisherigen 3G-Regel in Lokalen an. «Wenn es bei uns an manchen Orten mit einer augenzwinkernden Wurschtigkeit weitergeht, wird das nicht funktionieren», sagte er.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich lag zuletzt bei rund 570 Fällen pro 100 000 Einwohner. In der Schweiz liegt dieser Wert bei 279,8.

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