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Darum musste der Weizsäcker-Sohn sterben
Gregor S. hasste Ex-Bundespräsidenten

Fritz von Weizsäcker (†59), Sohn des einstigen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (†94), wurde am Dienstagabend brutal getötet. Gregor S. (57) stach ihm mit einem Messer in den Hals. Inzwischen sind erste Angaben zum Tatmotiv bekannt.
Publiziert: 20.11.2019 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2019 um 19:47 Uhr
Das Opfer der Messer-Attacke in der Schlosspark-Klinik in Berlin ist der Chefarzt Fritz von Weizsäcker (†59).
Foto: schlosspark-klinik.de
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Am Dienstagabend wurde Fritz von Weizsäcker (†59), der Sohn des einstigen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (†94), brutal in Berlin getötet. Der 59-Jährige war Chefarzt der Inneren Medizin der Schlosspark-Klinik und hielt einen Vortrag, als er plötzlich von einem Mann attackiert und mit einem Messer niedergestochen wurde (BLICK berichtete).

Gregor S. (57) soll der mutmassliche Täter sein. Wie die «Bild» schreibt, sei S. der Jüngste von vier Kindern. Vor 30 Jahren sei er aus seiner Familie verbannt worden, weil er ihre religiösen Ansichten nicht geteilt habe. Beruflich sei er zuletzt als Lagerist bei Amazon tätig gewesen.

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Nachbarn von ihm sagten gegenüber der Zeitung, dass er eine Frau in Thailand habe. Ein anderer erzählte: «Er hat schon immer Probleme gemacht. Er ist jung von zu Hause ausgezogen, hat mit keinem mehr Kontakt.»

Erste Angaben zu Tatmotiv bekannt

Wie der «Spiegel» schreibt, gab der Deutsche bei der polizeilichen Vernehmung an, dass er ursprünglich Richard von Weizsäcker (†94) habe töten wollen. Weil der Ex-Bundespräsident aber bereits vor fünf Jahren gestorben sei, habe er nun dessen Sohn getötet.

Diese Aussage wollte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft weder bestätigen noch dementieren. Er teilte aber mit, dass das Tatmotiv eine «wohl wahnbedingte allgemeine Abneigung des Beschuldigten» gegen die Familie von Weizsäcker sei.

Jahrelanger Hass auf Richard von Weizsäcker

Der Grund für seine Abneigung gegen Richard von Weizsäcker liege in dessen Vergangenheit. Der Ex-Bundespräsident sei in den Sechzigerjahren offenbar als Geschäftsführer beim Chemiekonzern Boehringer Ingelheim dafür verantwortlich gewesen, dass das Unternehmen tödliche Giftstoffe für den Vietnamkrieg geliefert habe. Hunderttausende Menschen wurden dadurch vergiftet.

Richard von Weizsäcker selbst gab später an, erst nach seinem Ausscheiden bei dem Chemie-Konzern von diesem Einsatz erfahren zu haben und bedaure diesen sehr, schreibt die «Bild».

Bei der Untersuchung des mutmasslichen Täters habe man eine akute psychische Erkrankung festgestellt. Die Staatsanwaltschaft werde seine Unterbringung wegen Mordes sowie versuchten Mordes in einer Klinik beantragen. (frk)

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