Er wollte den Thai-Buben Sauerstoff in die Höhle bringen
Taucher bei Rettungsaktion gestorben

Bei der versuchten Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der Ex-Angehörige der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals sei aufgrund von Sauerstoffmangel gestorben, teilten die Behörden mit.
Publiziert: 06.07.2018 um 05:14 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 15:55 Uhr
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Eingeschlossene Fussballmannschaft:Thailändischer Taucher stirbt bei Rettungsaktion

Bei der versuchten Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen ist ein Taucher ums Leben gekommen. Saman Kunan (†38), ein Ex-Angehörige der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals, sei aufgrund von Sauerstoffmangel gestorben, teilten die Behörden mit.

Demnach hatte Kunan versucht, Sauerstoffbehälter in der Höhle zu platzieren und auf dem Rückweg das Bewusstsein verloren. Es ist der erste tödliche Zwischenfall bei den bislang glimpflich verlaufenen Bemühungen um eine Bergung der Jugend-Fussballer und ihres Trainers in der nördlichen Provinz Chiang Rai.

Unklar, wie lange Thai-Buben ohne zusätzlichen Sauerstoff noch überleben

«Unsere Hauptaufgabe heute ist es, ein Rohr in die Kammer zu legen, damit die Gruppe mehr Luft zum Atmen bekommt», sagte ein an der Rettungsaktion mitwirkender Armeegeneral, Chalongchai Chaiyakam, am Freitag. Der Sauerstoffgehalt in der Kammer liege aktuell bei rund 15 Prozent. Normalerweise beträgt der Sauerstoffgehalt in der Luft rund 20 Prozent.

Wie lange die Eingeschlossenen noch ohne zusätzlichen Sauerstoff in der Höhle ausharren können, liess der Armeegeneral offen. Auch sagte er nicht, wie lange die Einrichtung der Leitung dauern soll. Die Sauerstoffleitung müsse 4,7 Kilometer lang sein, um vom Höhleneingang bis zur Kammer zu reichen.

Das Wasser stieg schnell und stark an

Die Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, nachdem ihnen Wassermassen den Rückweg abgeschnitten hatten. Das Team hatte die Höhle nach einem Training aufgesucht, war dabei wohl von einer Sturzflut überrascht worden - und hatte sich vor den Wassermassen immer tiefer ins Innere gerettet.

Kurz bevor britische Rettungstaucher die Gruppe am späten Montagabend (Ortszeit) mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt entdeckt hatten, war das Wasser in der Höhle nahe der Grenze zu Myanmar wieder angestiegen. Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten, in der Region am 20. nördlichen Breitengrad ist zwischen Juni und Oktober Regenzeit.

Zeitfenster für Rettung ist doch kleiner als gedacht

Für die Rettung der Eingeschlossenen gibt es mehrere Szenarien. Entweder sollen die Kinder in Begleitung von Rettungstauchern aus dem überfluteten Teil der Höhle herausschwimmen. Oder es könnte von oben eine Öffnung in die Höhlendecke gebohrt werden, um die Eingeschlossenen herauszuheben. Behörden und Rettungskräfte favorisieren die erste Variante.

Vorbereitet werden die Nachwuchsfussballer - so gut es geht - mit Tauchunterricht. Trainiert wird vor allem das Aufsetzen der Tauchmasken und das Atmen unter Wasser. Medien diskutierten auch die Möglichkeit, die Höhle mit Hilfe von Pumpen so weit auszutrocknen, dass die Jungen sie zu Fuss verlassen könnten. Angesichts der Wassermassen erscheint diese Lösung derzeit aber unwahrscheinlich.

Die Rettung der in der überschwemmten Höhle in Thailand festsitzenden Jugendlichen muss offenbar schneller gehen als zunächst angenommen: Das Zeitfenster für die Rettung sei «begrenzt», sagte der Kommandeur der thailändischen Militäreinheit Navy Seal, Apakorn Yookongkaew, am Freitag vor Journalisten. Demnach können die Mitglieder der eingeschlossenen Fussballmannschaft nicht das Ende der Monsunzeit abwarten. (SDA)

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