Ehemaliger EWR-Chefunterhändler
Franz Blankart 84-jährig gestorben

Der ehemalige Staatssekretär Franz Blankart ist am Sonntagnachmittag im Alter von 84 Jahren gestorben. Seine Ehefrau Anne bestätigte den Hinschied auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Blankart war unter anderem Chefunterhändler für die EWR-Verhandlungen.
Publiziert: 17.01.2021 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 06:50 Uhr
Staatssekretär Franz Blankart am 13. April 1992 auf dem Flughafen Bern-Belp vor dem Abflug zur Parafierung des EWR-Vertrages nach Brüssel. (Archivbild)
Foto: EDI ENGELER

Ihr Ehemann sei nicht an Covid-19 gestorben, präzisierte Anne Blankart. Blankart war in zweiter Ehe verheiratet und hatte zwei Kinder. Er war Mitglied der FDP Schweiz und Oberst in der Schweizer Armee.

Blankart war 1986, als Kurt Furgler Chef des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD) war, zum Staatssekretär und Direktor des Bundesamtes für Aussenwirtschaft (Bawi), heute das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), ernannt worden.

Der in Basel promovierte Philosoph trat 1965 in den diplomatischen Dienst ein und war Privatsekretär der SP-Bundesräte Willy Spühler und Pierre Graber. Von 1973 bis 1980 leitete er das Integrationsbüro EDA/EVD, wechselte dann als Botschafter bei der Efta und beim Gatt nach Genf und wurde später Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge.

Blankart hat insgesamt 32 Abkommen als Delegationschef ausgehandelt. Er war schon bei der Aushandlung des Freihandelsabkommens Schweiz-EWG 1972 dabei. Später war er Chefunterhändler für das Versicherungsabkommen Schweiz-EG und für die EWR-Verhandlungen und Verhandlungsleiter für die Uruguay-Runde des Gatt.

Für die bilateralen Verhandlungen mit der EU nach dem Nein zum EWR wurde dann EDA-Staatsekretär Jakob Kellenberger als Chefunterhändler eingesetzt.

(SDA)

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