Trifft sich Kim Jong Uns rechte Hand mit Trump persönlich?
Nordkoreas Chef-Spion fliegt nach New York

Ein enger Vertrauter des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ist unterwegs in die USA. Seit 18 Jahren hat kein derart hohes Tier aus dem Reich der Kims eine solche Reise unternommen.
Publiziert: 29.05.2018 um 12:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:40 Uhr
Der nordkoreanische General Kim Yong Chol traf am Dienstag in Peking ein.
Foto: AP
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Ein Treffen zwischen Kim Jong Un (36) und Donald Trump (71) rückt in greifbare Nähe. Kims rechte Hand, Kim Yong Chol (72), reist in die USA – mutmasslich um den Gipfel vorzubereiten. Der General ist am Dienstag in Peking eingetroffen und werde nach Gesprächen mit chinesischen Regierungsvertretern nach New York weiterfliegen. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

Kim Yong Chol, der nicht mit Kim Jong Un verwandt ist, wäre nach 18 Jahren der ranghöchste Nordkoreaner, der die USA besucht. Er leitete sieben Jahre lang den Geheimdienst des Landes und gilt noch jetzt als Chef-Spion und einflussreicher Stratege des Regimes.

Verhasst in Südkorea

Bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang sass er neben Ivanka Trump, Tochter und Beraterin des US-Präsidenten. Zudem begleitete er Kim Jong Un bei seinen beiden Reisen nach China und traf sich in Pjöngjang mit US-Aussenminister Mike Pompeo, der in den vergangenen Wochen zweimal nach Nordkorea reiste.

In Südkorea ist Kim Yong Chol verhasst. Man wirft ihm dort vor, dass er 2010 das Marineschiff Cheonan torpedieren liess. Als er während der Olympischen Spiele im Februar zu Gast war, versammelten sich Verwandte der 46 ertrunkenen Matrosen zu lautstarken Protesten. «Richtet Kim Yong Chol hin!», skandierten sie.

Der General trieb als Geheimdienstchef auch den Ausbau der nordkoreanischen Cyber-Armee voran und soll hinter der Hacker-Attacke auf Sony im Jahr 2014 stecken. Der Konzern geriet wegen der US-Komödie «The Interview» über ein Mordkomplott gegen Kim Jong Un ins Visier der staatlichen Hacker und verzichtete nach Drohungen zunächst darauf, den Film zu veröffentlichen.

Trifft er Trump persönlich?

Laut Experten könnte General Kim darauf drängen, bei seinem Besuch mit Trump persönlich zu sprechen. Ob er der richtige Mann ist, um Brücken zu schlagen? Er soll nicht gerade umgänglich sein. Ein Angebot südkoreanischer Diplomaten soll er einst mit dem sarkastischen Spruch «Haben Sie vielleicht noch einen anderen Koffer mit Vorschlägen dabei?» abgelehnt haben.

Das Treffen zwischen Trump und Kim Jong Un ist für den 12. Juni in Singapur geplant. Zwar hatte der US-Präsident den geplanten Gipfel in der vergangenen Woche zunächst unter Verweis auf «offene Feindseligkeit» Nordkoreas abgesagt. Da sich Nordkorea aber trotz Trumps Absage weiter offen für Gespräche zeigte, änderte Trump seinen Kurs wieder und erklärte, das Treffen sei weiter möglich. (rey/SDA)

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