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Trump-Anhänger wollen Vereidigung stürmen
Mit Waffen gegen Präsident Biden

Zwei Tage nach dem blutigen Sturm auf das Kapitol ist die Jagd auf die Täter in vollem Gange. In zwölf Tagen soll die feierliche Amtseinführung des neuen Präsident Joe Biden (78) steigen. Wird die Zeremonie das nächste Ziel der militanten Trump-Anhänger?
Publiziert: 09.01.2021 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2021 um 22:40 Uhr
Myrte Müller

Ein Mob in Rage reisst die Absperrungen nieder, erklettert die Zuschauerränge, entert die Bühne, auf der Joe Biden (78) am 20. Januar 2021 als neuer Präsident der USA vereidigt wird. Geschehen am vergangenen Mittwoch. Beim Sturm aufs Kapitol werden Polizisten niedergeschlagen, Politiker bedroht, Büros der Abgeordneten geplündert, Mobiliar zerstört (BLICK berichtete). Bilanz des schwärzesten Tages der US-Demokratie: fünf Tote und 60 Verletzte. Trump-Anhänger wollten die formale Bestätigung des US-Wahlergebnisses verhindern, die Donald Trump (74) als Betrug bezeichnet.

Die Bilder schockieren. Noch einmal will man sie nicht sehen. Doch der grosse Tag kommt erst noch. Am 20. Januar 2021 werden Joe Biden und Kamala Harris in einer grossen Feier ihre Ämter antreten. Wird die Zeremonie zum nächsten Ziel der Trump-Fanatiker? Aufrufe dazu würden bereits getwittert.

«Das nächste Mal kommen wir mit Waffen»

So postet eine Gruppe, die sich «Million Militia March» nennt: «Wenn unser Land am 20. Januar stirbt, wird es nicht das Einzige sein, was stirbt. Sie werden Donald Trump hängen. Was werden WIR tun?» Die «Proud Boys» geben die Antwort auf Youtube: Am Tag der Vereidigung wird ein Zeichen der Revolution gesetzt. Und der Mob vom Kapitol brüllte: «Das nächste Mal kommen wir nicht mit Fahnen, sondern mit Waffen!»

Wird am 20. Januar als neuer US-Präsident vereidigt: Joe Biden.
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Nur 14 der Gewalttäter wurden beim Sturm aufs Kapitol verhaftet. Die meisten Täter konnten frei abziehen. Viele seien nicht abgereist und würden sich auf die nächste Attacke vorbereiten, berichtet CBS News. Polizei und FBI kontrollierten Flughäfen und Hotels, erhielten auf ihre Fahndungsfotos gesuchter Trump-Anhängern bereits 4200 Hinweise. Insgesamt wurden 70 Menschen festgenommen.

Hohe Zäune gegen die «Trump-Revolution»

Über 6200 Beamte der National Guard werden ab dem kommenden Wochenende in Washington DC eingesetzt und 30 Tage bleiben. Ihre Aufgabe: Personenkontrollen und Mithilfe bei den Ermittlungen. Das berichtet CNBC. Feinmaschige, über zwei Meter hohe Zäune rund ums Kapitol sollen dieses Mal einen zweiten Sturm verhindern.

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