Trump wütet wegen Nafta-Abkommen
«Gibt es keinen fairen Deal, ist Kanada raus»

Das Handelsabkommen Nafta steht auf der Kippe: Mit Mexiko sind sich die USA zwar einig, doch mit Kanada gibt es keine Fortschritte. Nun giesst US-Präsident Trump Öl ins Feuer.
Publiziert: 03.09.2018 um 12:33 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2018 um 09:34 Uhr
Donald Trump ist zu keinerlei Kompromissen gegenüber Kanada bereit.
Foto: REUTERS / YURI GRIPAS

Der Krach zwischen den USA und Kanada spitzt sich zu. Die Gespräche über ein neues nordamerikanisches Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern sind vorerst gescheitert. Präsident Donald Trump habe den Kongress über die Absicht unterrichtet, das bisherige Abkommen der drei Länder USA, Mexiko und Kanada (Nafta) künftig durch ein neues Abkommen zu ersetzen.

Sollte Kanada nicht doch noch aufspringen, wäre dies ein bilaterales Abkommen zwischen den USA und Mexiko, teilte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Freitag mit. Darauf hatten sich die beiden Länder bereits am Montag geeinigt. Dennoch sollten die Gespräche mit Kanada diesen Mittwoch fortgesetzt werden.

Trump wütet auf Twitter

Möglicherweise hat eine Indiskretion die Gespräche zwischen den USA und Kanada zum Erliegen gebracht. Trump hatte am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg unter dem Siegel der Vertraulichkeit gesagt, dass er zu keinerlei Kompromissen bezüglich Zöllen für Molkereiprodukte bereit sei.

Diese Informationen wurden am Freitag von Dritten an die Öffentlichkeit gebracht. Nach US-Medienberichten hatte dies das Gesprächsklima auf der Zielgeraden der Verhandlungen stark belastet. Trump sind die kanadischen Zölle auf Molkereiprodukte aus den USA ein Dorn im Auge.

Am Samstag schickte der US-Präsident erneut verbale Giftpfeile nach Norden. «Es gibt keine politische Notwendigkeit, Kanada im neuen Nafta-Abkommen zu behalten», schrieb Trump auf Twitter. «Wenn wir nach jahrelangen Missbräuchen keinen fairen Deal für die USA bekommen, dann ist Kanada draussen.» Ebenfalls warnte er den US-Kongress, er solle sich aus den Verhandlungen raushalten und deutete an, ein neues Abkommen aushandeln zu wollen.

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Kongress wegen Countdown unter Druck

Trump hatte den Kongress am Freitag unter Zugzwang gesetzt: Mit einem Brief an den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, löste er einen 90-Tage-Countdown aus. Es muss somit noch vor dem 1. Dezember eine Lösung mit Kanada gefunden werden. In dem Brief ist eine Wiedereinstiegsklausel für Kanada enthalten.

Medienberichten zufolge will Trump mit dieser Frist ermöglichen, dass ein Abkommen noch vor dem Regierungswechsel in Mexiko unterzeichnet werden kann. Der bisherige Präsident Enrique Peña Nieto hatte dem Abkommen mit den USA zugestimmt. Der künftige mexikanische Präsident, Linksnationalist Andrés Manuel Lopez Obrador, gilt als kritischer gegenüber den USA. (SDA/rey)

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