Tschetscheniens Kadyrow veräppelt
Das Internet sucht ein Diktatoren-Büsi

Ramzan Kadyrow rief sein Volk auf Instagram auf, nach seiner vermissten Katze zu suchen – ein gefundenes Fressen für TV-Blödler John Oliver.
Publiziert: 25.05.2016 um 22:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:40 Uhr
Legt sich mit Kadyrow an: TV-Komiker John Oliver.
Foto: Screenshot

Es gibt Staatsoberhäupter, mit denen sollte man es sich lieber nicht verscherzen. Etwa der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Aber auch Ramzan Kadyrow fällt zweifellos in diese Kategorie. Wie sein türkischer Amtskollege ist auch der Herrscher über die Teilrepublik Tschetschenien für seinen humorlosen Umgang mit Kritikern und Oppositionellen berüchtigt.

Nichtsdestotrotz konnte sich TV-Blödler John Oliver einen Scherz in Richtung des Despoten nicht verkneifen. Nachdem Kadyrow sein Volk vergangene Woche aufgerufen hatte, nach seiner vermissten Katze zu suchen, gab es vom britischen Komiker eine ordentliche Portion Häme.

Kadyrow hatte auf Instagram ein Bild von sich und seiner geliebten Hauskatze, einer Toyger, veröffentlicht und die tschetschenische Bevölkerung um Hilfe bei der Suche nach dem verschollenen Tier ersucht. Er mache sich langsam aber sicher «ernsthafte Sorgen», schrieb er dazu.

Oliver griff die Geschichte daraufhin in seiner Satire-Sendung «Last Week Tonight» auf und animierte die Zuschauer – nach einem kurzen Exkurs zu Kadyrows zahlreichen Menschenrechtsverstössen – dazu, Katzenfotos mit der Unterschrift «Ist das Ihre Katze?» an den Despoten zu tweeten. 

Unter dem Hashtag #findkadyrovscat finden sich auf Twitter sowie auf Instagram inzwischen Dutzende solcher Bilder:

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Am Montag schaltete sich schliesslich auch der Veräppelte ein und veröffentlichte auf seinem Instagram-Profil ein Bild, auf dem Oliver ein T-Shirt mit Wladimir Putins Konterfei trägt.

Nein, die Katze habe man zwar immer noch nicht gefunden, schrieb Kadyrow dazu. Dass diese weglaufe, könne im Frühling passieren. Schliesslich müsse sie auch mal Freunde treffen und sich austauschen. Möglicherweise gebe es sogar ein Weibchen, auf welches sein «Tigerlein», wie Kadyrow die Katze liebevoll nennt, ein Auge geworfen hat.

«Ich bin mir sicher, dass sie nach der Frühlings-Affäre zurückkommen wird», so Kadyrow weiter. Er sei überaus dankbar für die vielen Rückmeldungen. Ihm seien Fotos aus Japan, Island, Neuseeland und sogar dem Weissen Haus zugesandt worden. Doch handele es sich bei den Funden nicht um seine Katze. (gr)

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