Umstrittene Unkrautvernichtungsmittel
Glyphosat für fünf weitere Jahre in Europa zugelassen

Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wird in der Europäischen Union für fünf weitere Jahre zugelassen. Die Entscheidung traf die EU-Kommission am Dienstag offiziell und folgte damit der Empfehlung von Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten vor zwei Wochen. Ohne den Beschluss wäre die Lizenz am Freitag ausgelaufen.
Publiziert: 12.12.2017 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:30 Uhr

Nach einer gründlichen wissenschaftlichen Analyse aller verfügbaren Daten über Glyphosat sei man zum Schluss gekommen, dass es keine Verbindung zwischen der Chemikalie und Krebserkrankungen bei Menschen gebe, erklärte die Kommission.

Normalerweise schlage die Kommission eine Verlängerung um 15 Jahre vor, wenn alle Kriterien erfüllt seien. Doch sei der Fall Glyphosat keine Routine. Beim Vorschlag einer Verlängerung um fünf Jahre habe man auch die Empfehlung des EU-Parlaments berücksichtigt, die ein schrittweises Verbot bis 2022 vorsah.

Die Kommission antwortete zudem offiziell auf die Bürgerinitiative zum Verbot von Glyphosat, die mehr als eine Million Europäer unterstützt hatten. Als Konsequenz wolle man das Verfahren zur Zulassung von Pestiziden transparenter machen, versprach die Brüsseler Behörde.

Über mögliche Risiken durch den Unkrautvernichter Glyphosat wird seit Jahren gestritten. (Archiv)
Foto: JULIAN STRATENSCHULTE

Im Frühjahr 2018 werde man ein Gesetz vorschlagen, um Transparenz, Qualität und Unabhängigkeit wissenschaftlicher Gutachten zu solchen Substanzen zu erhöhen. So sollten Rohdaten veröffentlicht werden. Auch die Rahmenbedingungen für relevante Studien sollten neu geregelt werden. (SDA)

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