UN-Sonderbeauftragter warnt
Gräueltaten an Kindern nehmen drastisch zu

Im Corona-Krisenjahr ist die Zahl der weltweit entführten und vergewaltigten Kinder in Krisengebieten einem UN-Bericht zufolge stark angestiegen.
Publiziert: 22.06.2021 um 06:27 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2021 um 09:48 Uhr
ARCHIV - Einem UN-Bericht zufolge ist die Zahl der weltweit entführten und vergewaltigten Kinder in Krisengebieten im Corona-Krisenjahr stark angestiegen. Foto: picture alliance / dpa
Foto: OLIVER BERG

«Die Verstösse mit dem grössten exponentiellen Wachstum im Jahr 2020 waren Entführungen mit erstaunlichen 90 Prozent sowie Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt, die um 70 Prozent zunahmen», teilte das Büro der UN-Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten, Virginia Gamba, am Montag mit.

Insgesamt habe das Büro 2020 Gewalt gegen mehr als 19.300 Mädchen und Jungen in Konflikten dokumentiert. In 8400 Fällen seien Kinder getötet oder verstümmelt worden - vor allem in Afghanistan, Syrien, dem Jemen und Somalia. Nahezu 7000 Minderjährige seien als Soldaten rekrutiert oder anderweitig im Krieg instrumentalisiert worden. Dies betraf demnach besonders Somalia, Syrien und Myanmar sowie die Demokratische Republik Kongo und die namensverwandte Nachbar-Republik Kongo.

Menschenrechtsorganisation kritisiert die UN

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte das UN-Büro unterdessen dafür, das Israel und Saudi-Arabien für ihr Vorgehen gegenüber Kindern nicht auf die sogenannte Schwarze Liste im Anhang des Berichts gesetzt wurden, obwohl die Verbrechen in dem Report dokumentiert seien. UN-Generalsekretär António Guterres' «wiederholtes Versäumnis, seine Liste auf die eigenen Beweise der Vereinten Nationen zu stützen, verrät Kinder und fördert die Straflosigkeit», hiess es.

(SDA)

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