Uno-Beauftragte
Russische Soldaten erhalten Viagra zur «Entmenschlichung» von Ukrainerinnen

Laut den Vereinten Nationen werden russische Soldaten mit Viagra versorgt, um ukrainische Frauen zu vergewaltigen und zu «entmenschlichen». Aber auch Kinder seien Opfer der «militärischen Strategie», um die Ukraine zu unterwerfen.
Publiziert: 17.10.2022 um 01:51 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2022 um 20:02 Uhr

Eine hohe Gesandte der Vereinten Nationen erklärte am Freitag, dass russische Soldaten mit Viagra versorgt werden, um ukrainische Frauen zu vergewaltigen und zu «entmenschlichen».

Pramila Patten (64), die Uno-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt bei Konflikten, nennt sexuelle Entwürdigung eine «bewusste Taktik» Moskaus und Teil einer «militärischen Strategie», um die Unterwerfung der Ukraine zu erreichen.

«Wenn Frauen tagelang festgehalten und vergewaltigt werden», so Patten gegenüber AFP, «wenn man anfängt, kleine Jungen und Männer zu vergewaltigen, wenn man eine Reihe von Genitalverstümmelungen sieht, wenn man von Frauen hört, die über russische Soldaten berichten, die mit Viagra ausgerüstet sind, dann ist das eindeutig eine militärische Strategie.»

Die Uno-Sonderbeauftragte Pramila Patten erhebt schwere Vorwürfe gegen Moskau. Russische Soldaten würden mit Viagra versorgt, um ukrainische Frauen zu vergewaltigen und zu «entmenschlichen».
Foto: unwomen.org
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Einige Opfer erst vier Jahre alt

Laut Patten habe die Uno seit der russischen Invasion im Februar mehr als 100 Fälle von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung in der Ukraine untersucht. Diese seien «nur die Spitze des Eisbergs». Die Opfer seien in erster Linie Frauen, betroffen seien aber auch Männer und Kinder – einige davon erst vier Jahre alt. «Und wenn die Opfer berichten, was während der Vergewaltigung gesagt wurde», erklärt die Uno-Beauftragte weiter, «ist das eindeutig eine bewusste Taktik, um das Opfer zu entmenschlichen.»

Marija Sacharowa (46), Sprecherin des Moskauer Aussenministeriums, erklärte dazu laut russischen Medien am Sonntag, die Anschuldigungen der Uno-Sonderbeauftragten gingen «über die Grenzen der Vernunft hinaus». Man könne «Pattens Worte nicht einmal ernsthaft kommentieren», so Sacharowa, die der Uno-Vertreterin eine «verdrehte Fantasie» vorwarf.

Letzte Woche berichtete die «Washington Post» ausführlich über das Schicksal einer 52-jährigen Ukrainerin namens Alla, die von russischen Soldaten zehn Tage lang vergewaltigt und gefoltert wurde. Die inzwischen aus Allas Heimatsort Izium geflüchteten Besatzer wollten offenbar Informationen über ihren Sohn, der für den ukrainischen Geheimdienst SBU arbeitet. Auch ihr Ehemann wurde festgehalten und gefoltert. (kes)

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