UNO und UNICEF warnen
Rasante Verschlimmerung der Cholera-Epidemie in Jemen

In Jemen, das sich derzeit in einem Bürgerkrieg befindet, ist das Gesundheitssystem mehrheitlich zusammengebrochen. Die gesundheitlichen und sanitären Missstände führen zu einer rasanten Ausbreitung der Cholera-Epidemie. Die UNO und das Kinderhilfswerk UNICEF rechnen bis Ende August mit 300'000 Cholera-Fällen.
Publiziert: 26.06.2017 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:32 Uhr
In Jemen breitet sich die Cholera rasant aus. Tausende von neuen Verdachtsfällen wurden den lokalen Behörden gemeldet.
Foto: KEYSTONE/AP/HANI MOHAMMED

Die Cholera-Epidemie im Jemen wird sich nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF noch deutlich verschlimmern. Bis Ende August sei von 300'000 Fällen auszugehen, sagte eine UNICEF-Expertin am Freitag in Genf. «Die Zahl der Fälle steigt."

Aktuell litten 190'000 Menschen an der Infektionskrankheit. 1265 Patienten seien gestorben. In dem seit drei Jahren von einem Bürgerkrieg erschütterten Land herrscht Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Die Hygienemängel begünstigen den Ausbruch der Krankheit erheblich.

Cholera wird von Bakterien verursacht, ruft starken Durchfall und Erbrechen hervor und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich. In der Hauptstadt Sanaa gilt seit Mai der Ausnahmezustand.

Was ist Cholera?

Cholera gehört zu den bakteriellen Infektionskrankheiten und wird durch das Bakterium Vibrio choleae verursacht. Das Bakterium gelangt in den Dünndarm und produziert dort einen Giftstoff, der die Darmflora angreift. Die Letalität liegt bei einer Nicht-Behandlung der Krankheit zwischen 20% und 70%. Wird Cholera aber behandelt, sterben lediglich 1% der Erkrankten daran.

Wie stecke ich mich an?

Eine Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist zwar möglich, aber sehr selten.
Eine Ansteckung mit Cholera umgeht man einfachsten, wenn folgendes beachtet wird:

  • Vor dem Essen immer die Hände waschen
  • Trinken Sie kein Leitungswasser im Ausland
  • Qualität und Frische von Nahrungsmitteln und Getränken beachten
  • Speisen immer nur gekocht zu sich nehmen, Obst nur, wenn es selbst geschält wurde
  • Auf Eis, Eiswürfel und Salat verzichten

Cholera tritt in der Regel nur unter schlechten hygienischen Bedingungen auf. Gebiete, in denen häufiger Cholerafälle verzeichnet werden, sind:

  • Afrika
  • Lateinamerika
  • Südasien (Indien, Bangladesch)
  • Krisen- und Kriegsgebiete

Symptome

Nach einer Inkubationszeit von 2-3 Tagen nach der Ansteckung verläuft Cholera meistens in drei Stadien.

  1. Extremer Durchfall und starkes Erbrechen, Durstgefühl, selten Schmerzen im Bauch.
     
  2. Durch den Brechdurchfall kommt es zu einem starken Flüssigkeitsmangel im Körper. Dies führt zu Untertemperatur, erhöhtem Puls, Wadenkrämpfen und Veränderung der Gesichtsstruktur (eingefallene Wangen, stehende Hautfalten).
     
  3. Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschläge. Es können weitere Komplikationen wie Lungenentzündung oder Sepsis hinzukommen.

Diagnose und Behandlung

Mittels eines Stuhlabstrichs können behandelnde Ärzte leicht feststellen, ob es sich um Cholera handelt.

Eigentlich ist Cholera gut behandelbar, aber da die Krankheit meistens in Gebieten mit mangelnder Hygiene und Gesundheitsversorgung (zum Beispiel Krisengebiete) auftritt, gestaltet sich eine rasche Behandlung oft schwierig. Entscheidend ist ein rascher Ersatz der verlorenen Wasser- und Mineralstoffmengen.

Dies kann einerseits durch eine intravenöse Zufuhr erfolgen. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass der bereits stark geschädigte Magendarm-Trakt umgangen werden kann. Falls dies nicht möglich ist, können die Verluste auch oral ersetzt werden. Es gibt Rehydrationslösungen, die die wichtigsten Salze und Zucker enthalten. Die Lösung wird mit Wasser angemischt und in grossen Mengen getrunken.

Cholera gehört zu den bakteriellen Infektionskrankheiten und wird durch das Bakterium Vibrio choleae verursacht. Das Bakterium gelangt in den Dünndarm und produziert dort einen Giftstoff, der die Darmflora angreift. Die Letalität liegt bei einer Nicht-Behandlung der Krankheit zwischen 20% und 70%. Wird Cholera aber behandelt, sterben lediglich 1% der Erkrankten daran.

Wie stecke ich mich an?

Eine Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist zwar möglich, aber sehr selten.
Eine Ansteckung mit Cholera umgeht man einfachsten, wenn folgendes beachtet wird:

  • Vor dem Essen immer die Hände waschen
  • Trinken Sie kein Leitungswasser im Ausland
  • Qualität und Frische von Nahrungsmitteln und Getränken beachten
  • Speisen immer nur gekocht zu sich nehmen, Obst nur, wenn es selbst geschält wurde
  • Auf Eis, Eiswürfel und Salat verzichten

Cholera tritt in der Regel nur unter schlechten hygienischen Bedingungen auf. Gebiete, in denen häufiger Cholerafälle verzeichnet werden, sind:

  • Afrika
  • Lateinamerika
  • Südasien (Indien, Bangladesch)
  • Krisen- und Kriegsgebiete

Symptome

Nach einer Inkubationszeit von 2-3 Tagen nach der Ansteckung verläuft Cholera meistens in drei Stadien.

  1. Extremer Durchfall und starkes Erbrechen, Durstgefühl, selten Schmerzen im Bauch.
     
  2. Durch den Brechdurchfall kommt es zu einem starken Flüssigkeitsmangel im Körper. Dies führt zu Untertemperatur, erhöhtem Puls, Wadenkrämpfen und Veränderung der Gesichtsstruktur (eingefallene Wangen, stehende Hautfalten).
     
  3. Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschläge. Es können weitere Komplikationen wie Lungenentzündung oder Sepsis hinzukommen.

Diagnose und Behandlung

Mittels eines Stuhlabstrichs können behandelnde Ärzte leicht feststellen, ob es sich um Cholera handelt.

Eigentlich ist Cholera gut behandelbar, aber da die Krankheit meistens in Gebieten mit mangelnder Hygiene und Gesundheitsversorgung (zum Beispiel Krisengebiete) auftritt, gestaltet sich eine rasche Behandlung oft schwierig. Entscheidend ist ein rascher Ersatz der verlorenen Wasser- und Mineralstoffmengen.

Dies kann einerseits durch eine intravenöse Zufuhr erfolgen. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass der bereits stark geschädigte Magendarm-Trakt umgangen werden kann. Falls dies nicht möglich ist, können die Verluste auch oral ersetzt werden. Es gibt Rehydrationslösungen, die die wichtigsten Salze und Zucker enthalten. Die Lösung wird mit Wasser angemischt und in grossen Mengen getrunken.

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(SDA)

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