US-Polit-Legende ist tot
Bob Graham mit 87 Jahren verstorben

Der langjährige Senator und Ex-Gouverneur Floridas, Bob Graham, ist tot. Er war für seine Bürgernähe und Kritik an der Bush-Regierung bekannt.
Publiziert: 17.04.2024 um 06:46 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2024 um 07:24 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

In einer bewegenden Familienmitteilung, die von seiner Tochter Gwen Graham (61) in den sozialen Medien geteilt wurde, wurde der Tod von Bob Graham verkündet. Der ehemalige Senator Floridas und demokratische Präsidentschaftskandidat starb im Alter von 87 Jahren.

Sein mutiges Engagement und seine Kritik an der Bush-Regierung nach den 9/11-Anschlägen bleiben unvergessen. Mit seinem Ableben verliert die politische Welt einen Mann, der durch seine ungewöhnliche Volksnähe bekannt wurde. Über die exakten Umstände seines Todes schwieg die Mitteilung.

Der Tellerwäscher im Senat

Blick auf eine beeindruckende Karriere: Als junger Senator ohne grosse politische Ambitionen begann Graham, sich mit einer cleveren Strategie in die Herzen der Wählerschaft zu arbeiten. Er verbrachte acht Stunden täglich damit, in Hunderten von meist niedrigen Berufen zu arbeiten – vom Tellerwäscher bis zum Zirkusclown. Dieser direkte Kontakt zum Volk verhalf ihm zu zwei Amtszeiten als Gouverneur und drei Amtszeiten im Senat. Laut der «New York Times» wurden diese «Workdays» sogar zu einem festen Bestandteil seiner Kampagnen.

Bob Graham war für seine Volksnähe bekannt.
Foto: keystone-sda.ch

Der leidenschaftliche Tagebuchführer dokumentierte akribisch jede seiner Arbeitserfahrungen und konnte am Ende seiner Laufbahn stolz auf 921 verschiedene Jobs in 109 Städten zurückblicken. Sein politisches Wirken zeichnete sich durch Fortschritte im Bildungswesen, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz aus. Doch auch nach seiner «Workday»-Zeit blieb Graham der Politik treu – er wagte einen Lauf um das höchste Amt im Land, die US-Präsidentschaft. «Ich habe den Ruf, eher ein zurückhaltender Mensch zu sein, und ich bin nicht leicht zu leidenschaftlichen, manche würden sagen, charismatischen Ebenen, zu bewegen», sagte Graham einst in einem Wahlkampfinterview über sich selbst.

Seine Kandidatur für die Präsidentschaft 2004 war jedoch kurzlebig. Nach einer Herzoperation und einem zähen Wahlkampf zog er sich zurück und trat 2005 nach 38 Jahren im öffentlichen Dienst in den Ruhestand. Bob Graham hinterlässt ein Vermächtnis der Nähe zum Volk und der unerschütterlichen Ehrlichkeit in einer oft oberflächlichen politischen Landschaft.

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