US-Politkenner Laurence Leamer sagt über Mar-a-Lago: «Es ist ein trostloser Ort!»
Mitglieder verlassen Trumps Luxus-Klub in Florida

Donald Trump wollte sich in Mar-a-Lago etwas zur Ruhe setzen. Doch nun dürfte es ihm sogar zu ruhig werden: Viele seiner Freunde haben den Klub verlassen.
Publiziert: 28.01.2021 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2021 um 05:31 Uhr
Mar-a-Lago heisst die Residenz, in die Donald Trump gezogen ist, nachdem er das Weisse Haus verlassen hat.
Foto: AFP
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Im der Weihnachtsklassiker-Fortsetzung «Kevin – Allein in New York» hatte Donald Trump (74) einen kurzen Gastauftritt. Nun sitzt er plötzlich selber alleine und verlassen zu Hause: Seinem Privatklub in Florida kehren immer mehr Mitglieder den Rücken.

Trump hat nach seiner Abwahl am 20. Januar vom Weissen Haus in seinen Club Mar-a-Lago gezügelt. Schon während seiner Amtszeit hatte er viel Zeit in Florida verbracht, oft mit Stars und Staatsoberhäuptern, was den Klub sehr beliebt machte. Bis zu 200’000 Dollar bezahlten die Leute für eine Mitgliedschaft.

Schlechtes Essen

Doch der Zauber ist vorbei. Dutzende Mitglieder hätten das Weite gesucht. Einige seien einfach «sang- und klanglos gegangen», sagte Laurence Leamer (79) dem US-Sender MSNBC.

Bestseller-Autor Leamer gilt als Kenner der US-Politszene und hat schon Biografien über die Reagan-Familie und Arnold Schwarzenegger geschrieben. Über den Golfklub veröffentlichte er 2019 das Buch «Mar-a-Lago: Hinter den Toren der Macht in Donald Trumps Präsidentenpalast».

Die Mitglieder hätten sich unter anderem über das Essen beschwert, sagte Leamer. «Es ist ein trostloser Ort, er ist nicht mehr das, war er einmal war.» Heute sei niemand mehr bereit, einen so hohen Preis für eine Mitgliedschaft zu bezahlen.

Nachbarn wollen ihn loshaben

Kommt dazu, dass Trump mit den Nachbarn im Streit liegt. Sie sind an die Stadtbehörden von Palm Beach gelangt, um Trumps Bleiben zu verhindern. Der Hintergrund: Es ist nicht geklärt, ob Trump überhaupt auf seinem Resort dauerhaft wohnen darf.

Trump hatte das Anwesen 1993 in einen Privatklub umgewandelt, um es für sich rentabler zu machen. Die Stadt verlangte im Gegenzug, dass kein Klubmitlglied länger als sieben Tage am Stück in der Villa übernachten dürfe, für Trump selber gilt eine Dauer von maximal 21 Tagen.

Die abtrünnigen Freunde, die angriffigen Nachbarn: Für Leamer ist es ein weiteres Zeichen dafür, wie viel Einfluss Trump verloren hat. Leamer sagte: «Die Leute hier mögen ihn einfach nicht.» (gf)

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