US-Präsident Biden warnt am D-Day vor Gefährdung der Demokratie
«Hier in Europa sehen wir ein krasses Beispiel»

Westliche Staats- und Regierungschefs haben beim Gedenken zum 80. Jahrestags der Landung der Alliierten in der Normandie am Donnerstag zugleich auch an die Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erinnert.
Publiziert: 06.06.2024 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2024 um 18:13 Uhr
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AFP und SDA

Joe Biden hat bei der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des D-Days in Frankreich vor der Gefährdung der Demokratie gewarnt. «Wir leben in einer Zeit, in der die Demokratie weltweit mehr gefährdet ist denn je seit Ende des Zweiten Weltkriegs», sagte Biden am Donnerstag in Colleville-sur-Mer. Er nahm dort an der Gedenkfeier für die bei der Landung der Alliierten getöteten US-Soldaten teil.

Der US-Präsident beklagte, Aggressivität und Gier, der Wunsch, zu dominieren und zu kontrollieren und Grenzen gewaltvoll zu verschieben – all das gebe es auch heute. «Der Kampf zwischen Diktatur und Freiheit endet nicht. Hier in Europa sehen wir ein krasses Beispiel», sagte Biden mit Blick auf die von Russland angegriffene Ukraine. Er versicherte, man werde weiter zu der Ukraine stehen.

König Charles: «Freie Nationen müssen zusammenstehen»

Der britische König Charles III. und der kanadische Premierminister Justin Trudeau gedachten vorher in nationalen Zeremonien der Toten ihrer jeweiligen Länder. Charles erinnerte bei der Gedenkfeier für die getöteten Briten an die Lehren, die aus der Geschichte zu ziehen seien: «Die freien Nationen müssen zusammenstehen, um sich der Tyrannei zu widersetzen», sagte der König, der Uniform trug und von seiner Frau Camilla begleitet wurde.

Frankreichs Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte und US-Präsident Joe Biden mit seiner Frau Jill an der Zeremonie.
Foto: AFP
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Weltkriegsveteran stirbt auf Reise zum D-Day-Gedenken

Ein 102 Jahre alter Weltkriegsveteran aus den USA ist auf seiner Reise zum 80. Jahrestag der Alliiertenlandung in der Normandie gestorben. Wie die Veteranenvereinigung Honor Flight im Online-Netzwerk Facebook mitteilte, flog Robert Persichitti mit einem Pfleger über den Atlantik. Als er eine Segeltour entlang der französischen Küste unternommen habe, habe er einen medizinischen Notfall erlitten.

Persichitti sei dann mit einem Flugzeug nach Deutschland gebracht worden, sei wenig später aber am 31. Mai gestorben, hieß es unter Berufung auf Veteranen, die mit ihm zusammen gereist waren. Nähere Angaben zu dem medizinischen Notfall wurden nicht gemacht.

Persichitti war im Jahr 2020 in die Ruhmeshalle für Veteranen des Senats im Bundesstaat New York aufgenommen worden. Er diente während des Zweiten Weltkriegs als Funker an Bord der USS Eldorado. Später war er auch im Pazifik im Einsatz.

Ein 102 Jahre alter Weltkriegsveteran aus den USA ist auf seiner Reise zum 80. Jahrestag der Alliiertenlandung in der Normandie gestorben. Wie die Veteranenvereinigung Honor Flight im Online-Netzwerk Facebook mitteilte, flog Robert Persichitti mit einem Pfleger über den Atlantik. Als er eine Segeltour entlang der französischen Küste unternommen habe, habe er einen medizinischen Notfall erlitten.

Persichitti sei dann mit einem Flugzeug nach Deutschland gebracht worden, sei wenig später aber am 31. Mai gestorben, hieß es unter Berufung auf Veteranen, die mit ihm zusammen gereist waren. Nähere Angaben zu dem medizinischen Notfall wurden nicht gemacht.

Persichitti war im Jahr 2020 in die Ruhmeshalle für Veteranen des Senats im Bundesstaat New York aufgenommen worden. Er diente während des Zweiten Weltkriegs als Funker an Bord der USS Eldorado. Später war er auch im Pazifik im Einsatz.

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«Wie glücklich sind wir und die gesamte freie Welt, dass diese Generation von Frauen und Männern aus Grossbritannien und aus anderen Ländern nicht zurückschreckte, als es zu dieser Prüfung kam», sagte Charles III. über die damaligen alliierten Soldaten. Der König erwähnte auch die nach und nach geringer werdende Zahl der Veteranen. «Wir haben immer weniger Gelegenheit, aus erster Hand von ihren Erlebnissen zu lernen. Aber wir sind immer verpflichtet, daran zu erinnern, was sie für uns erreicht haben», fügte er hinzu.

Selenski: «Ukrainer verteidigen Freiheit Europas»

Gegen Mittag trafen der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und seine Frau Olena Selenska in der Normandie ein. «Die Alliierten haben damals die Freiheit Europas verteidigt, und die Ukrainer tun dies heute. Damals herrschte Einigkeit, und wahre Einigkeit kann auch heute herrschen», erklärte Selenski im Onlinedienst X.

Der ukrainische Präsident wollte am Rande der Gedenkfeiern auch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zusammentreffen. Es wurde damit gerechnet, dass Macron zusätzliche Militärhilfen für die Ukraine bekannt gibt. Auch ein Treffen zwischen Selenski und US-Präsident Biden war geplant. Zur zentralen Gedenkfeier am Nachmittag am Omaha Beach wurde auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet.

Die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie machte den Weg für den Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland frei. Mehr als 156'000 Soldaten der Alliierten landeten grösstenteils mit Schiffen, weitere sprangen mit Fallschirmen ab – und eröffneten damit eine neue Front gegen die deutschen Truppen. Zehntausende Soldaten wurden bei dem gigantischen Militäreinsatz getötet.


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