IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist tot
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«Er starb wie ein Hund»:IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist tot

US-Spezialeinheit kam mit 8 Helikoptern und 70 Mann
Die Nachtpirscher überraschten Baghdadi im Schlaf

Am Sonntagmorgen verkündete der US-Präsident das Ende des meistgesuchten Terroristen der Welt. Doch wer steckt hinter der Spezialeinheit, über deren Einsatz Donald Trump (73) während der Pressekonferenz im Weissen Haus so offen plauderte? BLICK stellt sie vor.
Publiziert: 28.10.2019 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2019 um 09:18 Uhr
Myrte Müller

Samstag, kurz vor drei Uhr morgens. Es grollt am Horizont. Wie aus dem Nichts taucht der Schwarm schwarzer Riesenbiester auf. Die Black Hawks, auf Deutsch Schwarze Falken, sind blitzschnell und schweben nur wenige Meter über die Olivenbäume hinweg. Es sind acht Helikopter der Delta Force. An Bord 70 Elite-Kämpfer der USA, bekannt als Night Stalkers (Nachtpirscher).

Das Ziel der Einheit ist das Versteck des IS-Führers Abu Bakr al-Baghdadi (†48). Bei ihm sind einige IS-Kämpfer und seine Familie. Kurz nach der Landung der Amerikaner jagt der meistgesuchte Terrorist der Welt sich, zwei Ehefrauen und drei seiner Kinder mit einer Sprengstoffweste in die Luft (BLICK berichtete).

Die Night Stalkers zerstören das Haus im Nordwesten Syriens. Es soll keine Pilgerstätte für IS-Anhänger werden. Seine Leiche wird im Meer beigesetzt. Nur 110 Minuten dauern Anflug, Sturm und Rückzug. Dann landen sie wieder auf der US-Basis im Irak.

In heiklen Missionen fallen die «Night Stalkers» an Bord ihrer Hitech-Hubschrauber in Feindesland ein. Sie befreien US-Geiseln, fangen oder vernichten gesuchte Terroristen.
Foto: Facebook
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Mission «Kayla Mueller» erfolgreich erfüllt

Die Mission trägt den Namen «Kayla Mueller». Die amerikanische Flüchtlingshelferin (†26) wurde 2013 in Syrien entführt, gefoltert, war Sex-Sklavin des IS-Führers und wurde 18 Monate nach der Geiselnahme ermordet.

Die Night Stalkers zählen zu den besten Piloten der USA. Sie beherrschen das Fliegen unter dem Radar, auch mit Nachtsichtbrillen. Zudem sind sie im Abseilen, im Überlebens- und im Nahkampf bestens trainiert. Sie gehören zum 160th Special Operations Aviation Regiment (160th SOAR). Es ist das Helikopter- und Drohnen­regiment des US Army Special Operations Command. Und sie sind Teil der Delta Force, der US-Spezialeinheit für Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung.

Ihre Existenz verdanken die Night Stalkers einem Fiasko. Am 24. April 1980 scheitert der Befreiungsversuch von 53 Geiseln aus der US-Botschaft in Teheran. Der damalige Präsident schwor, so ein Reinfall wie die Operation Eagle Claw dürfe sich nicht wiederholen. 1981 gründete Jimmy Carter (95) die spezielle Heeresfliegertruppe. Sie soll fortan verdeckte Transporte für Sonderkommandos durchführen. Die Spezialisierung auf Nachtoperationen brachte der Einheit später in der Öffentlichkeit den Spitznamen Night Stalkers ein.

Befreiung von US-Journalisten aus Syrien misslingt

Doch auch die Night Stalkers sind nicht immer erfolgreich. Im August 2014 versuchen zwei Dutzend Elitesoldaten, US-Geiseln aus den Fängen des IS in Syrien zu befreien. Unter den Opfern: Fotoreporter James Foley (†41) und Steven Sotloff (†31). Doch die Gefangenen sind nicht mehr vor Ort, als die US-Truppe landet. In den Wochen darauf werden beide Männer vor laufender Kamera enthauptet und die grausigen Videos ins Netz gestellt.

In der sogenannten Operation Neptune Spear stürmt das Navy Seal Team 6 mithilfe der Night Stalkers am 2. Mai 2011 das Versteck von Osama Bin Laden (†54) in Pakistan. Der Kopf der Al Kaida starb im Kugelhagel.

PK in voller Länge:US-Präsident Donald Trump über den Tod von al-Baghdadi
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