US-Wahlen 2020: Demokraten wegen Biden und Co. besorgt
Steigt jetzt Michelle Obama ins Rennen ein?

Das Establishment der Demokraten ist besorgt. Keiner ihrer Kandidaten scheint gegen US-Präsident Donald Trump eine Chance zu haben. Nun soll es Notfallpläne geben. Unter anderem ist von Michelle Obama und Hillary Clinton die Rede.
Publiziert: 23.10.2019 um 07:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2019 um 12:02 Uhr
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Die Demokraten haben Angst! Der Wahltermin liegt zwar noch gut zwölf Monate in der Ferne, doch in weniger als vier Monaten steigt bereits der innerparteiliche Showdown. Am 3. Februar werden die Demokraten in Iowa als erste von 50 Bundesstaaten einen Kandidaten wählen, der dann im Sommer 2020 gegen US-Präsident Donald Trump (73) antreten soll.

Die Vorwahlen in Iowa gelten als wegweisend. Momentan führen dort die Top-Demokraten Joe Biden (76), Elizabeth Warren (70) und Bernie Sanders (80) das Feld noch an. Doch sie alle schwächeln, haben zu kämpfen

Diese Ausgangslage macht das Establishment der Partei nervös. Die «New York Times» berichtet über einen Notfallplan, den einige einflussreiche Demokraten im Kopf haben. Dabei tauchen immer wieder die Namen der beiden ehemaligen First Ladys Michelle Obama (55) und Hillary Clinton (71) sowie derjenige von New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg (77) auf. 

Die Top-Demokraten Bernie Sanders, Joe Biden und Elizabeth Warren (v.l.n.r.) schwächeln alle.
Foto: DUKAS
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«Ich kann es sehen, ich kann es fühlen, ich kann es hören»

Konkret schreibt die stets gut unterrichtete US-Zeitung von einem Spendenanlass im Whitby Hotel in Manhattan, der vergangene Woche über die Bühne ging. Unter den Anwesenden waren zahlreiche einflussreiche Demokraten. Das Gesprächsthema: die US-Wahlen 2020. 

Viele Parteiexponenten zweifeln nach den turbulenten Wochen an Vizepräsident Joe Biden. Er war in den TV-Debatten meist nicht auf der Höhe, muss sich immer wieder gegen Korruptionsvorwürfe in der Ukraine-Affäre wehren und kommt bei der Spendensammlung nicht vom Fleck. Auch weitere Anwärter wie Elizabeth Warren, Pete Buttigieg (37) oder Bernie Sanders wurden an diesem Abend kritisch diskutiert. 

«Ich kann es sehen, ich kann es fühlen, ich kann es hören», sagte Mitch Landrieu (59), der ehemalige Bürgermeister von New Orleans, über das Unbehagen innerhalb der Partei. Und Leah Daughtry, ein langjähriges Parteimitglied, meinte gegenüber der «New York Times»: «Seit der letzten Debatte hatte ich fünf oder sechs Leute, die mich fragten, ob es denn sonst noch jemanden gebe.» 

Hillary Clinton will – aber nur, wenn Biden aufgibt

An jenem Oktoberabend in Manhattan wurden dann auch die erwähnten Hoffnungsträger der Demokraten ins Spiel gebracht. Eine Person soll laut der Zeitung offen darüber nachgedacht haben, ob Michelle Obama doch noch einsteigen werde. Bis anhin hat die Gattin von Ex-Präsident Barack Obama (58) eine Rückkehr in die Politik stets ausgeschlossen. 

Ernsthafter wurde, wie in den vergangenen Monaten des Öfteren, über ein Comeback von Hillary Clinton spekuliert. Die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton (73) hatte sich zuletzt immer wieder zu Trump und seinen demokratischen Herausforderer geäussert. Wie die «New York Times» wissen will, soll Clinton auch zu einem weiteren Versuch geneigt sein. Doch letztlich würde sie wohl nur einsteigen, wenn Joe Biden, der etwa auf ihrer Linie politisiert, vorzeitig aufgeben wird. 

Am wahrscheinlichsten gilt im Demokraten-Establishment die Kandidatur von Michael Bloomberg. New Yorks ehemaliger Bürgermeister hatte in der Vergangenheit immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sich aber im Frühling dieses Jahres offiziell «zurückgezogen». Doch das Establishment und Bloombergs Einflüsterer von der Wall Street haben ihn offenbar umgestimmt. Gegenüber Verwandten soll der Milliardär zuletzt gesagt haben, dass er vielleicht doch noch ins Rennen einsteigen werde. 

Demokraten müssen sich beeilen

Eines ist gewiss: Wenn die Demokraten einen ihrer in der «New York Times» kolportierten Notfallpläne umsetzen möchte, müssen sich die Exponenten beeilen. Es bleiben noch zwei Monate, bis die wichtigen Anmeldefristen für die demokratischen Vorwahlen verstreichen. 

US-Präsident Donald Trump kann die Diskussionen gelassen verfolgen. Alle grossen Buchmacher und Think Tanks in den USA sehen seine Wiederwahl derzeit mindestens als sicher an. Einige Prognosen lassen sogar darauf schliessen, dass Trump sein Wahlergebnis von 2016 verbessern kann. 

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

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