USA
Ivanka Trump und Jared Kushner profitieren von Firmenimperium

Washington – US-Präsidententochter Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner halten auch nach Aufnahme ihrer Tätigkeit in der Regierung an Geschäfts- und Immobilienbeteiligungen im Wert von hunderten Millionen Dollar fest.
Publiziert: 01.04.2017 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:50 Uhr
US-Präsidententochter Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner streichen auch als Präsidentenberater hunderte Millionen Dollar aus Anlagegeschäften ein. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/ANDREW HARNIK

Das geht aus am Freitagabend vom Weissen Haus veröffentlichten Unterlagen hervor. Ivanka Trump und Kushner, die beide offiziell als enge Berater von Präsident Donald Trump tätig sind, erzielen demnach weiterhin Einnahmen aus Holdings, die auf 240 bis 740 Millionen Dollar geschätzt werden.

Ivanka Trumps Anteile am in unmittelbarer Nähe zum Weissen Haus gelegenen Trump International Hotel etwa gelten Ethikexperten demnach als Einnahmequelle, die einen möglichen Interessenkonflikt darstellen können.

Kritiker monieren, dass Interessengruppen oder ausländische Regierungsvertreter in dem Luxushotel absteigen könnten, um sich die Gunst der US-Regierung zu sichern. Ivanka Trump will ihre Anteile an dem Hotel behalten.

Die Anteile an dem Hotel liegen demnach zwischen fünf und 25 Millionen Dollar. Zwischen Januar 2016 und März 2017 nahm Ivanka Trump den Dokumenten zufolge durch ihre Anteile an dem Hotel zwischen einer und fünf Millionen Dollar ein. Die Trump-Tochter hatte erst vor wenigen Tagen offiziell den Posten einer Präsidentenberaterin erhalten.

Ihr Ehemann Jared Kushner ist ebenfalls als Berater für den Präsidenten tätig. Vor einigen Tagen beauftragte Trump seinen Schwiegersohn zudem mit der Leitung einer neu geschaffenen Regierungsstelle zum Abbau von Bürokratie.

Zwar gab der 36-Jährige seine ranghohen Positionen an mehr als 200 Schnittstellen mit dem Immobiliengeschäft seiner Familie auf, streicht aber dennoch weiter Profite von Beteiligungsgesellschaften ein, die in Verbindung zu dem Geschäftsimperium stehen, das er mit seinem Vater geleitet hatte.

Die Dokumente des Weissen Hauses beinhalten auch Angaben zum Vermögen von Ex-Goldman-Sachs-Vorstand Gary Cohn, der mittlerweile den Nationalen Wirtschaftsrat der Regierung leitet, sowie zu Donald Trumps Chefstrategen Steve Bannon. Cohn gab demnach Aktiva zwischen 253 und 611 Millionen Dollar sowie ein Einkommen ivon bis zu 77 Millionen Dollar m Jahr 2016 an.

Im Fall Bannon wird allein der Wert von dessen Beratungsfirma auf fünf bis 25 Millionen Dollar geschätzt. Überdies wurden Mietimmobilien im Wert von bis zu 10,5 Millionen Dollar und bis zu 2,25 Millionen Dollar bei der Bank genannt.

Bannon selbst hatte 191'000 Dollar an Beratungshonoraren angegeben, die er mit dem rechtsgerichteten Internetportal «Breitbart News» erzielte. Weitere 125'000 Dollar nahm er nach eigenen Angaben mit seiner Arbeit für das Unternehmen Cambridge Analytica ein sowie 61'000 Dollar an Gehalt eines konservativen, gemeinnützigen Vereins.

Die Dokumente des Weissen Hauses zeigen das Vermögen und die Anlagen ranghoher Mitarbeiter zu dem Zeitpunkt auf, zu dem sie ihre Regierungsarbeit aufgenommen haben. Die aktuelle US-Regierung gilt als eine der reichsten in der Geschichte der USA. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schätzt das Vermögen des Kabinetts und ranghoher Regierungsbeamter auf rund zwölf Milliarden Dollar.

Ethikexperten kritisieren schon seit Trumps Wahl zum Präsidenten, dass sein weitverzweigtes Geschäftsimperium grosse Interessenkonflikte heraufbeschwöre.

Vor seinem Amtsantritt im Januar hatte Trump angekündigt, die Kontrolle über sein Firmenimperium seinen beiden Söhnen Donald Jr. und Eric zu übertragen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Seine Geschäftsanteile wollte er aber nicht abstossen.

Die Trump Organization, deren Netzwerk von Hotels, Golfclubs und Luxuswohnanlagen sich über 20 Länder erstreckt, ist nicht an der Börse notiert. Deshalb werden auch keine Zahlen öffentlich gemacht. Bislang hat sich Trump zudem geweigert, seine Steuererklärung zu veröffentlichen, wie es bei US-Präsidentschaftskandidaten eigentlich üblich ist.

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