«Astronauten» machen Jagd auf Killer-Hornissen
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Nest aus Baum abgesaugt:Jagd auf Killer-Hornissen in den USA

USA: Nest aus Baum abgesaugt
«Astronauten» machen Jagd auf Killer-Hornissen

Sie sind äusserst gefährlich mit ihren Giftstacheln, die bis zu sechs Millimeter lang sein können. Wissenschaftler haben in den USA das erste Nest Killer-Hornissen gefunden – und die Biester unter höchsten Schutzvorkehrungen abgesaugt.
Publiziert: 26.10.2020 um 02:50 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2020 um 16:55 Uhr

Hornissen-Schutzanzüge zeichnen sich durch mehrere Schichten aus – eine davon besteht aus Schaum. Dies verhindert, dass der Stachel der Hornisse durch das Material in den Körper der Person dringen kann. Doch bei ihrer Mission jüngst in Blaine im US-Bundesstaat Washington hätte sich keiner der Insektenforscher mit gewöhnlicher Hornissen-Schutzkleidung in den Wald gewagt. Dort hatten sie ein Nest voller sogenannter Killer-Hornissen entdeckt.

Die Biester stammen aus Asien und sind mit einer Länge von bis zu 5,5 Zentimetern rund fünfmal grösser als westliche Bienen. Und sie sind tödlich. Mit ihren bis zu sechs Millimeter langen Stacheln können den Hornissen auch Menschen zum Opfer fallen, die dicke Schutzoveralls tragen.

Die Entomologen stiegen in Schutzanzüge und setzten Schutzmasken auf. Sie sahen aus, als würden sie gleich zu einer Mondmission aufbrechen. Bekleidet wie Astronauten und mit einer Art Staubsauger ausgerüstet, machten sie den Rieseninsekten den Garaus. Die Hornissen wurden kurzerhand aus dem Baum gesaugt und in Kanistern eingefangen. Rund 200 der Tiere konnten die Forscher so aus dem Baum holen.

Geschafft. Rund 200 Killer-Hornissen konnten aus einem Nest abgesaugt werden.
Foto: AFP
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Hornisse mit Sender führte zum Nest

Es ist unklar, wie die im östlichen und südöstlichen Asien vorkommenden Hornissen den Weg in die USA gefunden haben. Die Insekten werden dort immer wieder gesichtet. Doch bei dem Nest, das etwa so gross wie ein Basketball war, soll es sich um das erste in den USA gefundene Nest der «vespa mandarinia» handeln.

Die Viecher mit einer Spannweite von fast acht Zentimetern sind nicht nur für Menschen gefährlich, sie sind auch ein gefürchteter Schädling, der Jagd auf Honigbienen macht und dadurch grosse Schäden in der Landwirtschaft anrichten kann.

Um das Nest zu finden, hatten die Wissenschaftler an drei eingefangenen Hornissen winzige Peilsender befestigt. Eine führte am Donnerstag zum Nest. Am frühen Samstagmorgen schritten die Forscher zur Tat. «Haben sie», meldeten die zuständigen Behörden auf Twitter. «Saugten mehrere asiatische Riesenhornissen aus einer Baumhöhle.»

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Der Baum soll gefällt werden, um auch mögliche Larven und neugeborene Hornissen zu extrahieren – und um herauszufinden, ob alle Königinnen in die Container gingen. (kes)

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