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Joe Biden wird Präsident
5365 Minuten US-Wahl

Seit Mittwoch zählt Amerika die Stimmen. Nun ist klar: Joe Biden gewinnt die Wahl. Ein Rückblick auf die letzten drei Tage.
Publiziert: 07.11.2020 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2020 um 13:00 Uhr
Triumph: Demokrat Joe Biden sichert sich auch die Wahlmänner in Georgia.
Foto: AFP
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Mittwoch: Beide Kandidaten siegessicher

0.00 Uhr (Schweizer Zeit): In Teilen von Kentucky und Indiana schliessen die Wahllokale. Anderswo wird noch gewählt – die USA erstrecken sich über mehrere Zeitzonen. Mehr als 100 Millionen Menschen haben bereits vor dem eigentlichen Wahltag abgestimmt.

1.10 Uhr: Erste Ergebnisse und Prognosen: Trump gewinnt laut Medienberichten in Indiana und Kentucky, Biden in Vermont – keine Überraschung.

1.36 Uhr: Trump gewinnt erwartungsgemäss West Virginia.

1.41 Uhr: Biden gewinnt wie erwartet Virginia. Ein erster Zwischenstand: Biden steht bei 16 Stimmen von Wahlleuten im Electoral College, Trump bei 24. Für den Wahlsieg sind 270 nötig.

1.45 Uhr: Erste vorsichtige Warnzeichen für Biden in Florida: Beide Kandidaten liegen nach Auszählung von geschätzt gut zwei Dritteln der Stimmen eng beieinander. US-Experten geben Trump aber gute Chancen für einen Sieg. Florida mit seinen 29 Wahlleuten ist für ihn besonders wichtig.

2.00 Uhr: Ergebnisse in einer ganzen Reihe von Bundesstaaten: Trump gewinnt weitere vier, Biden weitere sechs Staaten – wie erwartet.

3.10 Uhr: Weitere wenig überraschende Ergebnisse: Biden gewinnt die Bundesstaaten New York und New Mexico. Trump Nebraska, Louisiana, Wyoming, North Dakota und South Dakota.

3.30 Uhr: Prognosen zufolge siegt Biden in Colorado. Neben Florida zeichnen sich auch in North Carolina und Georgia Vorteile für Trump ab. Er ist auf alle drei Staaten dringend angewiesen. In Ohio sieht es dagegen zunächst so aus, als würde Biden besser abschneiden als erwartet.

4.00 Uhr: Nach einem überwältigenden Sieg für den in den Umfragen vorne gelegenen Biden sieht es nicht aus. Gespannt wird in Richtung Texas geschaut. Eigentlich eine republikanische Hochburg, melden erste Countys, dass Biden im Vergleich zu Hillary Clinton vor vier Jahren deutlich Boden gut macht.

5.00 Uhr: Beide Kandidaten sammeln weiter Siege in Staaten, in denen sie klare Favoriten waren. In keinem der rund 30 Staaten, in denen ein Sieger ausgerufen ist, gab es im Vergleich zu 2016 einen Wechsel der siegreichen Partei.

5.18 Uhr: TV-Sender melden, dass die Demokraten die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus behalten.

6.05 Uhr: Nach Prognosen mehrerer Fernsehsender gewinnt Trump Ohio.

6.31 Uhr: Mit Iowa geht ein weiterer umkämpfter Staat an Trump.

6.38 Uhr: Trump holt den umkämpften Staat Florida.

6.45 Uhr: Trotz der Rückschläge gibt sich Biden siegessicher: «Bleibt zuversichtlich, wir werden das gewinnen», ruft er seinen Anhängern zu. Und er ruft zur Geduld auf: Es könne dauern, bis ein Ergebnis feststeht.

6.45 Uhr: Fast zeitgleich schreibt Trump auf Twitter von einem «grossen Sieg». Kurz darauf unterstellt er: «Sie versuchen, die Wahl zu stehlen.»Twitter versieht die Nachricht mit einem Warnhinweis, die Informationen darin seien «umstritten» und könnten «irreführend» sein.

7.09 Uhr: Trump holt sich Texas.

8.31 Uhr: Trump spricht angesichts der andauernden Auszählung von «massivem Betrug» und kündigt an, vor das Oberste US-Gericht zu ziehen. Und er erklärt sich zum Wahlsieger: «Wir waren dabei, diese Wahl zu gewinnen. Offen gesagt haben wir diese Wahl gewonnen.»

8.59 Uhr: Biden gewinnt den umkämpften Staat Arizona, der lange als sichere Bastion der Republikaner galt. Es ist der erste Staat, den Biden Trump abnehmen kann.

9.00 Uhr: Nach 42 von 50 ausgezählten Bundesstaaten lautet der Zwischenstand: Biden hat 235 Wahlleute auf seiner Seite, Trump 213.

15.36 Uhr: Bei der – für die Entscheidung bedeutungslosen – absoluten Zahl der Stimmen liegt Herausforderer Biden zwischenzeitlich gut 2,6 Millionen Stimmen vor Trump. Bereits 2016 hatte Hillary Clinton hier mehr Stimmen.

16.04 Uhr: Trump zieht erneut die Rechtmässigkeit der Wahl in Zweifel. Am Dienstagabend habe er in vielen Schlüsselstaaten teils solide geführt. Dieser Vorsprung sei dann in einem Staat nach dem anderen «auf magische Weise verschwunden».

16.11 Uhr: Derzeit steht Biden bei 238 Wahlleuten, Trump bei 213. Offen ist die republikanische Hochburg Alaska, entscheiden wird es sich in den umkämpften Staaten Georgia, North Carolina, Pennsylvania, Wisconsin, Nevada und Michigan. Biden liegt in Nevada und Wisconsin gut im Rennen, in Michigan gibt es eine leichte Tendenz für ihn. Mit diesen Staaten hätte er die nötigen 270 Wahlleute zusammen.

18.01 Uhr: Trump erneuert in mehreren Tweets seine Vorwürfe, bei der Auszählung gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania werde «hart daran gearbeitet», schnell eine halbe Million Stimmen «verschwinden zu lassen», behauptet er etwa. Beweise führt er keine an.

18.59 Uhr: Das Wahlkampfteam Trumps will möglicherweise eine Neuauszählung der Stimmen in Wisconsin beantragen. Dort steht das Ergebnis noch nicht fest, zuletzt lag Biden gut im Rennen.

19.36 Uhr: Trump sichert sich eine Wahlperson in Maine.

20.11 Uhr: Bidens Wahlkampfteam sammelt im Internet Geld für den erwarteten Rechtsstreit. Auch das Trump-Team bittet Anhänger um Geld für eine juristische Auseinandersetzung.

20.19 Uhr: Biden siegt im umkämpften Bundesstaat Wisconsin.

21.36 Uhr: Biden hat nun mehr absolute Stimmen als jeder Kandidat bei Präsidentschaftswahlen vor ihm. Nach Erhebungen von Medien steht er bei mehr als 70 Millionen Stimmen. Für Barack Obama – den bisherigen Rekordhalter – stimmten 2008 69,5 Millionen Amerikaner. Die absolute Zahl der Stimmen ist aber nicht entscheidend.

22.00 Uhr: Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa rügen Trump für seinen Versuch, die Auszählung zu stören.

22.13 Uhr: Trumps Wahlkampfteam will auch im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania rechtliche Schritte ergreifen.

22.20 Uhr: Biden geht von einem Sieg aus. Nun sei klar, «dass wir genug Staaten gewinnen, um 270 Wahlstimmen zu erreichen. Er betont aber, dass er den Sieg noch nicht offiziell für sich reklamieren will.

22.28 Uhr: Biden holt den wichtigen Bundesstaat Michigan mit 16 Wahlleuten. Jetzt reicht ihm einer der verbleibenden umkämpften Staaten Nevada, Pennsylvania, Georgia oder North Carolina für den Wahlsieg.

Donnerstag: «Stop the Count!»

2.30 Uhr: Trump versucht auch im Bundesstaat Georgia, gerichtlich in die Auszählung der Stimmen eingreifen zu lassen.

7.49 Uhr: Vor einem Behördengebäude in Arizona, in dem Stimmen ausgezählt werden, hat sich Berichten zufolge eine Gruppe von Trumps Anhängern versammelt. Mehrere tragen Waffen. In Portland an der Westküste kommt es am Rande einer Demonstration zu Ausschreitungen. Auch in New York, Chicago, Philadelphia und Detroit gibt es Proteste.

13.48 Uhr: Biden holt bei der Auszählung in mehreren Schlüsselstaaten auf. In Pennsylvania verkleinert er seinen Rückstand auf weniger als drei Prozentpunkte. Grund sind später ausgezählte Stimmen der Frühwähler, die wohl eher für Biden stimmten. In Georgia liegt Trump nur noch mit 0,4 Punkten in Führung. In Nevada liegt Biden wenige Tausend Stimmen vor Trump.

15.12 Uhr: Trump verlangt abermals den sofortigen Stopp der Auszählung. Auf Twitter schreibt er: «STOP THE COUNT!»

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18.09 Uhr: Die Auszählung der Briefwahlstimmen in Pennsylvania gehen trotz wiederholter Beschwerden des Wahlkampfteams von Trump weiter.

18.31 Uhr: Biden baut seinen knappen Vorsprung in Nevada aus und liegt rund 12 000 Stimmen oder einen Prozentpunkt vor Trump.

18.52 Uhr: Biden ruft die Amerikaner zu Geduld auf.

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20.18 Uhr: In Pennsylvania kann laut der zuständigen Behörde bis Freitagmorgen deutscher Zeit mit einem Ergebnis gerechnet werden. 550 000 Stimmen gilt es noch auszuzählen, zu dem Zeitpunkt führt Trump knapp vor Biden.

22.04: Eine Richterin in Michigan weist Berichten zufolge eine Klage von Trumps Wahlkampfteam gegen die Stimmauszählung zurück. Die Beschwerde über angeblichen Betrug beruhe nur auf Hörensagen, zudem sei die Auszählung bereits abgeschlossen.

22.31 Uhr: Im Schlüsselstaat Pennsylvania holt Biden weiter auf und liegt nicht einmal mehr 100'000 Stimmen hinter Trump.

23.01 Uhr: Der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton kritisiert seinen Ex-Chef Trump. Es gebe keinen Hinweis auf Wahlbetrug, was Trump mache, sei «unverantwortlich» und «beispiellos».

23.25 Uhr: Wer die US-Wahl bis hierher verfolgt hat, dem dürfte der Bundesstaat Arizona aufgefallen sein: Der TV-Sender Fox News und die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) erklärten Biden in der Wahlnacht dort zum Sieger. Andere Medien halten sich noch immer zurück. Es müssen noch 450 000 Stimmen ausgezählt werden, was sich bis zum Wochenende hinziehen kann.

Freitag: Kampf um Pennsylvania

00.04 Uhr: In Georgia schrumpft der Vorsprung von Trump. Er liegt nur noch 9500 Stimmen vor Biden.

00.15 Uhr: Präsidentensohn Donald Trump Jr. ruft seinen Vater auf, einen «totalen Krieg» rund um die Wahl zu eröffnen. Trump müsse «all den Betrug und Schummeleien offenlegen».

00.40 Uhr: Trump tritt vor die Presse, sieht sich weiterhin als legitimer Wahlsieger und erneuert seine unbelegten Vorwürfe, es habe massiven Wahlbetrug gegeben. Er kündigt «eine Menge Klagen» an.

00.50 Uhr: Gleich mehrere US-Sender brechen die Übertragung von Trumps Auftritt ab. Später gibt es Faktenchecks zu seinen Aussagen, die Sender bemühen sich um Einordnung: Es gebe weder illegale Stimmen, von denen man wisse, noch einen Trump-Sieg.

02.41 Uhr: Trump wird für seinen Auftritt aus der eigenen Partei kritisiert. Der Kongressabgeordnete Adam Kinzinger schreibt: «Hören Sie auf, entlarvte Falschinformationen zu verbreiten.»

02.58 Uhr: Biden liegt in Pennsylvania nur noch 50 000 Stimmen hinter Trump.

09.23 Uhr: Biden liegt in Pennsylvania noch rund 22 500 Stimmen hinter Trump. In Georgia liegt Trump gut 1200 Stimmen vorne.

09.27 Uhr: Laut einem Medienbericht entsendet der Secret Service zusätzliche Mitarbeiter zum Schutz von Biden.

10.34 Uhr: Biden überholt Trump in Georgia und liegt jetzt 917 Stimmen vor ihm. Die Auszählung ist fast vollständig – es könnten aber noch einige Tausend Stimmen unter anderem von Militärangehörigen hinzukommen.

14.58 Uhr: Biden geht in Pennsylvania in Führung. Er liegt jetzt 5587 Stimmen vor Trump. Bleibt es dabei, hat er die Präsidentschaftswahlen gewonnen.

15.20 Uhr: In Nevada und Arizona läuft die Auszählung zäh. Biden liegt jeweils knapp vorne.

16.11 Uhr: Trumps Wahlkampfteam glaubt weiter an seine Wiederwahl.

17.09 Uhr: Bidens Wahlkampfteam bringt die erzwungene Entfernung Trumps aus dem Weissen Haus ins Spiel. «Die Regierung der Vereinigten Staaten ist durchaus in der Lage, Eindringlinge aus dem Weissen Haus zu eskortieren», sagt der Sprecher Andrew Bates. Er reagiert damit auf Befürchtungen, dass Trump eine Wahlniederlage nicht eingestehen könnte.

17.21 Uhr: In Georgia rechnen die zuständigen Behörden mit einer Neuauszählung. Beide Kandidaten können dies beantragen, wenn ihre Ergebnisse höchstens 0,5 Prozentpunkte auseinander liegen.

18.00 Uhr: Biden baut seinen Vorsprung in Nevada und Pennsylvania aus. In Nevada liegt er mehr als 20'000 Stimmen vor Trump. In Pennsylvania beträgt der Abstand knapp 9000 Stimmen.

19.00 Uhr: Der republikanische Senator Mitt Romney kritisiert Trumps Betrugsvorwürfe. Der Präsident habe Unrecht, «wenn er sagt, dass die Wahl gefälscht, fehlerhaft und gestohlen war».

20.00 Uhr: Trump erhebt erneut den Vorwurf, es würden «illegale Stimmen» gezählt. Er kündigt an, alle rechtlichen Mittel nutzen zu wollen: «Ich werde niemals aufgeben, für euch und unsere Nation zu kämpfen.»

21.30 Uhr: Biden liegt in vier entscheidenden Staaten vorn und baut seine Position aus. In Pennsylvania führt er mit gut 13'600 Stimmen. In Georgia liegt Biden um etwa 1600 Stimmen vorn, in Nevada um 20'100 Stimmen. In Arizona ist sein Vorsprung auf knapp 41'000 Stimmen zurückgegangen, aber immer noch komfortabel.

Samstag: Trump trotzt, Biden gewinnt

00.45 Uhr: Trump warnt Biden davor, sich als Sieger der Abstimmung auszurufen. «Gerichtsverfahren beginnen gerade erst!», schreibt er bei Twitter.

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02.45 Uhr: Das Oberste Gericht der USA verfügt, dass im Bundesstaat Pennsylvania die nach Schliessung der Wahllokale eingetroffenen Stimmzettel getrennt aufbewahrt und ausgezählt werden müssen. Das macht Dinge einfacher, sollten sie für ungültig erklärt werden. Die Behörden hatten die Stimmzettel bereits getrennt gesammelt.

04.30 Uhr: Biden liegt in Pennsylvania nun gut 27'100 Stimmen vor Trump. In Georgia hat er jetzt rund 4400 Stimmen Vorsprung, in Nevada 22'700 Stimmen. In Arizona holt Trump auf: Biden liegt jetzt mit weniger als 30'000 Stimmen vorn.

05.00 Uhr: Biden wendet sich mit einer Rede an die Amerikaner und zeigt sich siegessicher. Er betont aber zugleich, es sei noch kein Gewinner ausgerufen worden. An seine Landsleute appelliert er: «Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde.»

09.30 Uhr: In Georgia wächst der Vorsprung weiter. Er liegt nun 7248 Stimmen vor Trump.

16.36 Uhr: Trump schreibt auf Twitter: «Wir haben die Wahl gewonnen – mit Abstand.» Twitter markiert seinen Tweet mit einem Warnhinweis.

17.25 Uhr: CNN und AP verkünden Joe Biden als 46. Präsidenten der USA. Das nach den neusten Auszählungen in Pennsylvania. (SDA/hah)

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