E-Mail-Affäre bei den Demokraten
Hacken die Russen Trump zum US-Präsidenten?

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Freitag Tausende parteiinterne E-Mails der US-Demokraten ins Netz gestellt. Internet-Gigant Kim Dotcom wusste schon 2014, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange für Clinton gefährlich wird. Und auch die Russen kommen bei der Affäre mit ins Spiel.
Publiziert: 26.07.2016 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:03 Uhr
Bernie Sanders gestern beim Parteitag der US-Demokraten in Philadelphia (USA).
Foto: EPA/SHAWN THEW
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Beim gestrigen Parteitag der US-Demokraten entschuldigte sich die Führung für die Äusserungen in den geleakten E-Mails. Darin hat jemand an der Parteispitze Hillary Clintons (68) einen Vertrauten des Mitstreiters Bernie Sanders (74) unter anderem als «verdammten Lügner» bezeichnet. Debbie Wasserman, die Chefin der Demokraten, musste wegen der Affäre sogar zurücktreten. (BLICK berichtete).

Einer hatte das Schlamassel längst vorausgesagt: Der Internet-Gigant Kim Dotcom (42) sagte schon 2014 in einem Interview mit Bloomberg, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange (45) Hillary Clintons «schlimmster Albtraum» im Wahlkampf sein werde.

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Auch die Spekulationen darüber, dass die Russen hinter dem Hack-Angriff auf die E-Mail-Konten stecken könnten, scheinen nicht aus der Luft gegriffen zu sein. So wird vermutet, dass die Russen Interesse daran haben, dass der republikanische Donald Trump (70) zum Präsidenten gewählt wird.

Täuschung und Desinformation wichtiger als Panzer

Laut Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook (36) ist Trump nämlich der Meinung, dass sich die Nato nicht in russische Angelegenheiten einmischen sollte, wie die «Washington Post» schreibt. Mook beschuldigt daher «staatliche russische Akteure» für die Veröffentlichung der E-Mails.

Russland selbst macht unterdessen keinen Hehl daraus, auch moderne Waffen für ihre Ziele einsetzen zu wollen. Bereits in einem 2013 veröffentlichen Militärartikel schrieb der russische Generalstabschef Valery V. Gerasimov, dass sich «die Regeln des Kriegs» geändert hätten, so die «NYTimes».

Auch der Arabische Frühling hätte exemplarisch gezeigt, dass nichtmilitärische Mittel wirksamer seien als Waffengewalt. Täuschung und Desinformation und nicht Panzer oder Flugzeuge seien die neuen Werkzeuge, um an die Macht zu kommen.

Schon im April kam es zu einem Angriff auf die Server der US-Demokraten. Bereits damals vermutete die eingeschaltete Spezialfirma eine Attacke aus Russland.

Wer auch immer die brisanten E-Mails an die Öffentlichkeit brachte, Fans von Sanders sind enttäuscht über die Parteiinternen, abfälligen Äusserungen über ihren Bernie. (lz)

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