Joe Biden wohl blockiert – USA-Kenner Martin Naville jubelt
«Super Nachrichten für unsere Wirtschaft!»

Joe Biden (79) droht nach den Zwischenwahlen eine Blockade im Kongress. «Das ist genau das, was die US-Wirtschaft jetzt braucht», sagt Martin Naville, Chef der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer.
Publiziert: 09.11.2022 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2022 um 12:29 Uhr
Nicola Imfeld

Die USA haben gewählt – die Resultate lassen auf sich warten. An den US-Halbzeitwahlen dürfte die «rote Welle» zwar ausgeblieben sein, doch die Republikaner werden sich mit grosser Wahrscheinlichkeit mindestens die Mehrheit im Repräsentantenhaus holen. Mit einem geteilten Kongress können Joe Biden (79) und seine Demokraten nicht mehr durchregieren. Der Präsident dürfte zur «lame duck» – einer lahmen Ente – werden.

«Ein blockierter Kongress ist genau das, was die US-Wirtschaft jetzt braucht», sagt Martin Naville (63), Chef der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer zu Blick. Die Unternehmen können sowohl mit einem demokratischen als auch mit einem republikanischen Kongress umgehen. «Das einzige, was Firmen wirklich hassen, sind Unsicherheiten», sagt Naville. «Und genau das passiert, wenn eine Partei das Weisse Haus und den Kongress kontrolliert.»

Das hätten die vergangenen zwei Jahre gezeigt. «Die Demokraten haben mit ihrem riesigen Staatsprogramm Unsicherheiten geschürt. Das Risiko einer Steuererhöhung oder die mögliche Stärkung von Gewerkschaften – das alles ist jetzt für die nächsten zwei Jahre vom Tisch.»

Martin Naville (63) ist Chef der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer. Er sagt über die US-Midterms: «Das sind super Nachrichten für unsere Wirtschaft!»
Foto: Thomas Meier
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Schweiz abhängig von US-Wirtschaft

Das sind auch gute Nachrichten für die Börsen. Und somit auch für die Schweizer Wirtschaft, für die der US-amerikanische Markt von grosser Bedeutung ist. «Amerika ist unser wichtigstes Exportland. Viele Schweizer Firmen sind hier. Unser Land profitiert, wenn es der US-Wirtschaft besser geht», sagt Naville. Sowieso müsse sich die Schweiz keine Sorgen machen. «Unser Land konnte in den vergangenen Jahrzehnten mit beiden Parteien gut zusammenarbeiten. Wer in Washington an der Macht ist, spielt für uns eine untergeordnete Rolle.»

Für die Weltwirtschaft, die von der Corona-Pandemie, dem US-Handelsstreit mit China und dem Krieg in der Ukraine geplagt wird, sind die US-Halbzeitwahlen vergleichsweise unbedeutend. Trotzdem sagt Naville: «Dass in Washington in den nächsten zwei Jahren keine massiven Gesetzesentwürfe verabschiedet werden und eine gewisse Konstanz herrscht, sind für die Märkte gute Nachrichten.»

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