Joe Biden spricht bei Demokraten-Parteitag
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Kritk an Trump:Joe Biden spricht bei Demokraten-Parteitag

Joe Bidens wichtigste Rede in seiner 50-jährigen Karriere
«Trump hat uns nicht beschützt!»

Joe Biden beendete den Demokraten-Parteitag mit einer langen Rede, die sich vor allem gegen Donald Trump richtete. Ein Überblick.
Publiziert: 21.08.2020 um 05:43 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2020 um 15:45 Uhr

Joe Biden (77) hielt am Donnerstag seine wichtigste Rede in seiner knapp 50-jährigen Polit-Karriere. Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten beendete den Parteitag mit einer rund 20-minütigen Ansprache. Biden konzentrierte dabei auf die Corona-Politik seines Gegners Donald Trump (74).

«Unser derzeitiger Präsident hat in seiner grundlegendsten Pflicht gegenüber der Nation versagt. Er hat uns nicht beschützt. Er hat Amerika nicht beschützt. Das ist unverzeihlich», so Biden. Als Präsident werde er den Amerikanern ein Versprechen geben: «Ich werde Amerika beschützen, ich werde uns gegen jede Attacke – sichtbar oder unsichtbar – verteidigen, immer, ohne Ausnahme, jedes Mal.»

BLICK fast die Schwerpunkte seiner Rede zusammen:

  • Biden will schon «am ersten Tag» seiner Amtszeit einen Plan zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorstellen.
  • Dafür soll es Biden zufolge auch eine landesweite Pflicht geben, Masken über Mund und Nase zu Tragen, um Infektionen zu verhindern.
  • Ohne die Eindämmung des Virus könne sich auch die Wirtschaft nicht wieder erholen, betonte Biden. Das habe Trump immer noch nicht verstanden, kritisierte er.
  • Biden versprach, die Wirtschaft wieder anzukurbeln und dabei Millionen neue Jobs zu schaffen.
  • Wir «werden und können» uns der «existenziellen Bedrohung» des Klimawandels stellen, versprach Biden. Nötige Investitionen könnten finanziert werden, indem die von Trump durchgesetzten Steuersenkungen für Vermögende rückgängig gemacht würden, sagte Biden.
  • Biden versprach, den Gesundheitssektor zu stärken und das Sozialversicherungssystem zu stärken.
  • Biden will sich infolge des Tods des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai mit Nachdruck für das Ausmerzen des «systematischen Rassismus» in den USA einsetzen.
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Joe Biden hielt die Abschlussrede des Nationalen Parteitages der Demokraten.
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Michael Bloomberg verurteilt Trumps Wirtschaftspolitik

Der frühere demokratische Präsidentschaftskandidat Michael Bloomberg (78) hat sich auf die oft gelobte Wirtschaftspolitik von Donald Trump konzentriert. Der Multimilliardär ist jedoch anderer Meinung. Er sagte, Trumps «verfehlte Wirtschaftspolitik» sei eine massive Steuersenkung für Vermögende wie ihn gewesen, die gar kein zusätzliches Geld gebraucht hätten. Alle anderen Amerikaner habe Trump schlicht belogen, so der frühere Bürgermeister von New York.

Die Amerikaner sollten bei der Wahl im November nicht in erster Linie über Trumps Charakter abstimmen, sondern über dessen Leistung als Präsident, forderte Bloomberg. «Ich bitte Sie, nicht gegen Donald Trump zu stimmen, weil er ein schlechter Mensch ist. Ich dränge Sie, gegen ihn zu stimmen, weil er einen schlechten Job gemacht hat», sagte der Demokrat. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie sagte Bloomberg, Trumps «leichtsinnige Entscheidungen» brächten Amerika in Gefahr. Damit dürfe Trump nicht davonkommen, mahnte er.

Bloomberg hatte sich um die Nominierung der Demokraten als Präsidentschaftskandidat beworben, schied Anfang 2020 aber nach enttäuschenden Abstimmungsergebnissen bei den Vorwahlen aus dem Rennen aus. Nun sprach er sich mit Nachdruck für Joe Biden aus. Bloomberg sagte, Biden habe bereits als Vizepräsident nach der Finanzkrise 2008–2009 bewiesen, dass er das Zeug habe, das Land aus einer Krise zu führen. Biden werde Trumps Steuersenkung für Vermögende wieder rückgängig machen und mit den zusätzlichen Mitteln nach der Pandemie den Wiederaufbau des Landes ankurbeln, sagte Bloomberg. Trumps Amtszeit sei ein «trauriges Kapitel» der US-Geschichte, das nun beendet werden müsse, forderte er.

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US-Komikerin Sarah Cooper: Trump will nicht, dass wir wählen

Sie bewegt ihre Lippen synchron zu den Worten von Trump und ist in den USA mit ihren Kurzvideos in sozialen Medien zum Star geworden: Sarah Cooper (43). Beim Parteitag der US-Demokraten imitierte die Komikerin Trump auf ein Neues und liess es auf gewohnte Weise so aussehen, als kämen seine Worte aus ihrem Mund: drastische Warnungen vor der Briefwahl. «Wo landen diese Stimmzettel? Wer bekommt sie? Wer bekommt sie nicht?», waren Trumps Worte bei einem Auftritt am 23. Juni in Phoenix (Arizona). «Werden sie von Gruppen innerhalb unserer Nation gefälscht werden? Werden sie vielleicht millionenfach von ausländischen Mächten gefälscht werden?»

Mit ihrer eigenen Stimme, die man in ihren Videos normalerweise nicht hört, sagte Cooper anschliessend, sie habe Trump schon viele Male einige sehr verstörende Dinge sagen hören. «Aber nichts ist gefährlicher für unsere Demokratie als seine Attacken auf die Briefwahl – während einer Pandemie!», sagte Cooper. «Die Wahrheit ist: Donald Trump will, dass niemand von uns wählt. Weil er nicht fair und ehrlich gewinnen kann.»

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Coopers Videos funktionieren nach einem Schema: Sie trägt als «Trump» einen Hosenanzug und imitiert ihn mit übertriebener Mimik und Gestik – die Worte sind aber die des Präsidenten. (nim/SDA)

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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