Robert De Niro rechnet mit Trump ab
«Ich möchte ihm die Fresse polieren»

Eigentlich hätte Robert De Niro die Amerikaner nur zur Wahl aufrufen sollen. Doch der Schauspieler nutzte die Gelegenheit für eine Tirade gegen Donald Trump.
Publiziert: 08.10.2016 um 18:29 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 12:00 Uhr
Gregory Remez

Bei der Kampagne «Get Out The Vote» geht es eigentlich darum, Nichtwähler aufzurütteln. In kurzen Videobotschaften rufen US-Prominente ihre Mitbürger dazu auf, bei den Präsidentschaftswahlen am 8. November ihre Stimme abzugeben. Egal, ob Republikaner, Demokraten oder Libertäre.

Doch Schauspieler Robert De Niro hatte für seinen Auftritt ein ganz eigenes Drehbuch. Statt Nichtwähler zu mobilisieren, nutzte der bekennende Demokrat die Gunst der Stunde, um eine Wahlempfehlung auszusprechen. Und um sich über den republikanischen Kandidaten zu echauffieren – und zwar im Stile von Neil McCauley, De Niros Paraderolle aus dem Gangster-Epos «Heat».

Donald Trump sei «offensichtlich bescheuert», setzte der 73-Jährige mit grimmiger Miene an. «Er ist ein Hund, ein Schwein, ein Schwindler», der keine Ahnung habe, wovon er Spreche, seine Hausaufgaben nicht mache und keine Steuern zahle. Und ein «Bozo» – ein Clown.

Er sei so wütend, fährt De Niro fort, dass Amerika an dem Punkt angelangt sei, dass Trump Präsident werden könnte, dass er «diesem Deppen» am liebsten eine reinlangen würde: «Er sagt immer, er würde Menschen gerne ins Gesicht schlagen. Nun. Ich möchte IHM mal die Fresse polieren.»

Trump sollte sich besser in Acht nehmen – De Niro weiss, wie man so richtig zuschlägt. Für den Martin Scorseses Boxerfilm «Raging Bull» («Wie ein wilder Stier») lernte De Niro nämlich tatsächlich Boxen und trainierte wie ein Weltmeister.

Seine Tirade beendet der zweifache Oscarpreisträger mit den versöhnlichen Worten: «Wenn euch eure Zukunft teuer ist, gebt eure Stimme dafür ab». Sie dürfen als direkte Wahlempfehlung für Trumps Gegnerin Hillary Clinton verstanden werden.

De Niros Botschaft dürfte nach dem gestern enthüllten Video mit sexistischen Äusserungen Trumps aus dem Jahr 2005 ein weiterer Sargnagel für dessen Präsidentschaftskandidatur sein.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?