Verfassungswidriges Vorhaben
Trump liebäugelt offen mit dritter Amtszeit

Donald Trump schert sich nicht um Gesetz und offenbar auch nicht im die Verfassung. Er hat Andeutungen gemacht, dass er die Idee einer dritten Amtszeit nicht für abwegig hält.
Publiziert: 20.05.2024 um 04:52 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2024 um 11:24 Uhr
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Roman NeumannBlattmacher Digital

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei einer Rede auf der Jahresversammlung des einflussreichen Waffenlobbyverbands NRA gesprochen. Dabei sprach er zu dem 22. Verfassungszusatz.

Trump bezog sich auf Franklin Delano Roosevelt, der ab 1933 regierte und drei Mal wiedergewählt wurde. Nach ihm führten die USA den Verfassungszusatz ein, dass US-Präsidenten nur maximal zwei Amtszeiten ausüben dürfen. 

Schon einmal darüber sinniert

Trump sagte nun – in seiner ganz eigenen Art: «Wisst ihr, FDR hatte 16 Jahre – fast 16 Jahre – er war vier Amtszeiten. Werden wir drei Amtszeiten sein? Oder zwei?» Aus dem Publikum waren danach Rufe nach «drei!» zu hören. 

Die Verfassung sieht nur zwei Amtszeiten vor – Trump bringt schon wieder die Idee einer dritten Amtszeit ins Spiel.
Foto: keystone-sda.ch

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump offen über die Idee sinniert. Auch während seines Wahlkampfs im Jahr 2020 erwähnte er eine Verlängerung der Präsidentschaft. Allerdings distanzierte er sich davon in einem Interview im April mit dem «Time»-Magazin: «Ich wäre überhaupt nicht dafür. Ich habe vor, vier Jahre im Amt zu bleiben und einen tollen Job zu machen.» 

Trump beschimpfte Biden

Biden sei der «mit Abstand schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes», sagte Trump am Samstag vor Tausenden NRA-Mitgliedern. «Du bist gefeuert, verschwinde, Joe!», rief Trump unter dem Gelächter der Anwesenden. Trump bezeichnete Biden als «korrupt» und als eine «Gefahr für die Demokratie».

Bereits am Freitag hatte Trump bei einem Fundraising-Dinner in Minnesota erklärt, dass Waffenbesitzer die Republikaner wählen müssen, weil «die Demokraten ihnen die Waffen wegnehmen werden». Trump, der bei der Präsidentschaftswahl im November voraussichtlich erneut für die Republikaner kandidieren wird, ist ein enger Verbündeter der NRA. 

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