Vermisste Berlinerin Rebecca (15)
Warum fahndet die Polizei mit Beauty-Filter-Foto?

Seit mehreren Tagen wird die Berliner Schülerin Rebecca (15) vermisst. Der mysteriöse Fall wirft immer mehr Fragen auf. Auffällig ist das Fahndungsbild: Das Mädchen ist gestylt und aufgetakelt – dass die Polizei das Foto veröffentlicht, hat aber einen Grund.
Publiziert: 08.03.2019 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2023 um 20:47 Uhr

Das Fahndungsfoto zeigt eine attraktive Jugendliche: Sie ist geschminkt, hat volle Lippen und grosse Augen, ihre Haare sind top gestylt. Über dem Bild liegt ein Filter, wie er auf Plattformen wie Instagram und Co. üblich ist. Zu sehen ist die 15-jährige Rebecca, die seit dem 18. Februar 2019 spurlos verschwunden ist. Die Polizei sucht noch immer fieberhaft nach ihr.

Das Bild sorgte für Diskussionen: Ist das Fahndungsbild für die Suche geeignet? Sieht das Mädchen immer so aus? Viele Nutzer von Sozialen Netzwerken hinterfragen, ob man Rebecca anhand dieses Fotos bei einer Begegnung überhaupt erkennen könnte. Nicht grundlos: Wenn man verschiedene Bilder von ihr vergleicht, ist nicht immer klar, dass es sich um die selbe Person handelt.

Die Polizei veröffentlichte zwei Bilder

Die Berliner Polizei veröffentlichte bis anhin nur zwei Bilder für die Fahndung. Eines ist das allseits bekannte aus den Medien, auf dem anderen sieht man sie mit einer Rose – jedoch in relativ schlechter Auflösung. In den Social-Media-Profilen aus dem Umfeld von Rebecca sind unzählige, andere Aufnahmen von ihr zu finden. Weshalb entschied sich die Polizei gerade für diese beiden?

Rebecca (15) ist seit Tagen spurlos verschwunden. Die beiden Fahndungsbilder, welche die Polizei veröffentlicht hat, stehen in der Kritik. In den sozialen Medien wird darüber diskutiert, ob die Bilder wirklich für die Fahndung geeignet sind. Es wird hinterfragt, ob man Rebecca so erkennen würde.
Foto: Instagram
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«Es sind nicht die Ermittler die darüber entscheiden, sondern die Angehörigen», erklärt Dirk Peglow, stellvertretender Vorsitzender des Bundes deutscher Kriminalbeamter gegenüber «stern.de». Das habe einen einfachen Grund: Die Beamten kennen die gesuchten Personen in der Regel nicht persönlich. Die Angehörigen werden daher gebeten, geeignete Bilder zur Verfügung zu stellen. «In solchen Fällen muss man sich auf die Familie verlassen», sagt Peglow.

Familie besitzt fast keine ungefilterten Fotos

Wichtig sei, dass das Foto möglichst aktuell ist. Im besten Fall trage die gesuchte Person darauf dieselbe Kleidung wie beim Verschwinden. «Bei der Zusammenarbeit mit den Familien ist viel Fingerspitzengefühl der Beamten nötig», so Peglow, der schon in zahlreichen Vermisstenfällen ermittelt hat.

Hinzu kommt: Die Familie besitzt fast keine ungefilterten Fotos von Rebecca, wie ihr Vater dem Sender «n-tv» sagt. «Nur das Bild von der Konfirmation im letzten Jahr.»

Der Hauptverdächtige im Fall Rebecca, ist ihr Schwager Florian R. (27). Er wurde am Montagabend per Haftbefehl gefasst und sitzt seither in Untersuchungshaft. Er schweigt gegenüber den Ermittlern. (bra)

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