Vom Hochwasser eingeschlossen
Deutsches Dorf muss an Weihnachten evakuiert werden

In Windehausen (D) funktionieren in den Häusern weder Strom noch Abwasserbeseitigung. Der Ort wurde vom Hochwasser eingeschlossen. 500 Einwohner verbringen Weihnachten in einer Turnhalle.
Publiziert: 25.12.2023 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 25.12.2023 um 16:15 Uhr

Für einige Deutsche fällt Weihnachten dieses Jahr wortwörtlich ins Wasser. Wegen anhaltend starker Regenfälle haben die Behörden am ersten Weihnachtstag in mehreren Teilen Deutschlands vor Hochwasser gewarnt. Der Deutsche Wetterdienst sprach am Montag von «Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen», die «teils auch erheblich» sei. Die Ortschaft Windehausen in Thüringen musste deshalb bereits komplett evakuiert werden.

«Allen vom Hochwasser betroffenen Personen gilt meine Hoffnung, alsbald nach Hause zurückkehren zu können», teilte der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (67) auf X mit. Der Ort sei von Wasser eingeschlossen worden. Strom und Wasser gibt es in den Häusern derzeit nicht. 500 Einwohner verbringen Weihnachten in der Turnhalle.

Auch in anderen Teilen Deutschlands spitzt sich die Lage zu, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab für Bremen und Hamburg Sturmflutwarnungen heraus.

Für 500 Bewohner von Windehausen stehen Feldbetten bereit.
Foto: keystone-sda.ch
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Dauerregen kann zu Erdrutschen führen

Laut dem Deutschen Wetterdienst gibt es ergiebigen Dauerregen in vielen Mittelgebirgen und starkes Tauwetter im Erzgebirge. Betroffen seien insbesondere Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen. Die Wetterlage könne auch zu überfluteten Strassen und Erdrutschen führen.

Das BSH erwartete für den frühen Nachmittag in Bremen mit zwei Metern ein klares Überschreiten der Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW). In Hamburg ging die Behörde gegen 15 Uhr von einem Stand von 1,5 bis 2 Metern aus.

Schwere Sturmfluten erwartete das BSH allerdings nicht. An der niedersächsischen Nordseeküste blieben die Werte am Montag in Wilhelmshaven laut den Angaben unter der Sturmflutmarke. (jwg/AFP)

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