Von Myanmar nach China
«Solar Impulse 2» hebt trotz defekter Zelle ab

Der Sonnenflieger «Solar Impulse 2» ist am Sonntag um 23.06 MESZ von Mandalay in Myanmar nach China gestartet. Vor dieser fünften Etappe seiner Weltumrundung hatte das Flugzeug einen zehntägigen Zwischenstopp einlegen müssen, um auf besseres Wetter zu warten.
Publiziert: 30.03.2015 um 00:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 11:10 Uhr
Bye bye, Mandalay: Solar Impluse 2 verlässt Myanmar in Richtung China.
Foto: Keystone
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Der Flieger, der nur mit Sonnenenergie betrieben wird, hat einen rund 19-stündigen Flug nach Chongqing in Südwestchina vor sich. Die Flugstrecke beträgt 1375 Kilometer. Im Cockpit sitzt diesmal Bertrand Piccard. Laut einer Mitteilung handelt es sich um die bislang anspruchsvollste Etappe.

Defekte Zelle nicht repariert

Wegen eines Schadens an einer Solarzelle fehlen dem Flugzeug zwei Prozent der sonst zur Verfügung stehenden Energie. Das Problem habe aus Zeitgründen in Mandalay nicht repariert werden können, berichtete die Si2-Flugkontrolle am späten Sonntagabend MESZ. Eine einzelne Zelle könne nicht einfach ausgewechselt werden, so dass acht Zellen abgeschaltet werden mussten. Auch müsse jetzt die Energie auf alle Batterien gleichmässig neu verteilt werden.

Mit der ersten Erdumrundung wollen Piccard und sein Abenteurer-Kollege André Boschberg für den Einsatz von Sonnenenergie werben. «Das Wetter ist gut», sagte Piccard vor dem Start in den frühen Morgenstunden des Montags Ortszeit.

Minus 20 Grad im Cockpit

Allerdings werde mit viel Wind und hohen Wolken gerechnet, so dass der Flieger diesmal in sehr grosser Höhe fliegen müsse, um über den Wolken zu bleiben. «Wir müssen ziemlich hoch über den Wolken und über den Bergen fliegen», sagte Piccard, für den der Flug eine physische Herausforderung sein wird wegen dem verlängerten Einsatz von Sauerstoff im drucklosen Cockpit bei Temperaturen von minus 20 Grad Celsius.

Piccard dankte den chinesischen Behörden für die spezielle Flugerlaubnis und die gute Zusammenarbeit. Die Landung auf dem viel genutzten Flughafen von Chongqing wurde am Montag nach Mitternacht Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) erwartet. Dafür wird der gesamte Flugverkehr gestoppt.

Vor drei Wochen gestartet

Von der Metropole Chongqing soll es in der nächsten Etappe weiter nach Nanjing in Ostchina gehen. Je nachdem, wie viel Energie noch in den Batterien vorhanden ist bei der Ankunft in China, könnte der Flieger mit Borschberg wenige Stunden nach der Landung in Chongqing bereits wieder abheben. Die Reise geht danach weiter über den Pazifik in Richtung USA. Begonnen hatte sie am 9. März im Golfemirat Abu Dhabi. (sda)

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