Von Schülerinnen gemobbt
Non-binärer Teenie (†16) stirbt nach Prügelei

Nex Benedict, eine 16-jährige non-binäre Person, wird von Mitschülerinnen gemobbt. Auf der Schultoilette kommts zur Prügelei – jetzt ist Benedict tot.
Publiziert: 22.02.2024 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 14:49 Uhr

Auf welche öffentliche Toilette soll eine non-binäre Person gehen, wenn es nur Männer- oder Frauen-WCs gibt?

Der republikanische Gouverneur von Oklahoma hatte darauf eine Antwort: Er erliess ein Gesetz, dass non-binäre Personen in der Schule in diejenige Toilette gehen sollen, die dem Geschlecht auf ihrer Geburtsurkunde entspricht.

Und auf eben jener Mädchentoilette kam es zu einem verhängnisvollen Vorfall. Nex Benedict, ein non-binärer Teenager, war immer wieder von Mitschülerinnen in Owasso, einem Vorort von Tulsa, gemobbt worden, wie Chat-Nachrichten später belegten.

Nex Benedict (†16) starb nach einer Prügelei auf der Mädchen-Toilette.
Foto: keystone-sda.ch

Mit Hinterkopf auf Boden aufgeschlagen

In der Toilette gingen drei Schülerinnen auf Benedict los, schubsten und prügelten den Teenie. Benedict wurde niedergeschlagen, fiel dabei hart auf den Hinterkopf und hatte danach blaue Flecken im Gesicht und Kratzer am Körper, wie seine von der Schule alarmierte Mutter gegenüber dem «Independent» erzählt.

Die Schule rief aber weder einen Rettungswagen noch die Polizei, sondern schickte die Teenager nach Hause – und suspendierte die Beteiligten für zwei Wochen.

Nex klagte nach der Prügelei über Unwohlsein, schrieb in einem Chat von einer möglichen Gehirnerschütterung. Am nächsten Tag brach der Teenie im Wohnzimmer der Familie zusammen. Die Mutter rief die Ambulanz – noch am selben Abend wurde Benedict für tot erklärt. Erst jetzt wurde die Polizei eingeschaltet, um die Todesursache zu ermitteln.

Schule verteidigt Vorgehen

Der Vorfall geschah bereits am 7. Februar, zieht aber erst jetzt grosse Kreise, nachdem US-Medien über den Fall berichten und die Familie eine Spendenkampagne für die Beerdigung gestartet hat.

Die Schule teilt in einem Statement mit, dass die Prügelei nicht länger als zwei Minuten gedauert habe. Alle Beteiligten seien danach aus eigener Kraft im Büro der Schulleitung erschienen. Benedict sei von einer Schulkrankenschwester untersucht worden, die sich gegen die Alarmierung einer Ambulanz entschieden habe.

Sue Benedict sagt gegenüber dem «Independent», dass das Mobbing seit Beginn des Schuljahres angedauert habe. «So viele Leute drängen Kinder dazu, etwas Bestimmtes zu sein, und man muss ihnen erlauben, sich selbst zu finden und zu sein, wer sie sein sollten.

Die Gesellschaft muss sie so sehen, wie sie sind. Akzeptiere sie einfach und kümmere dich nicht weiter – wir sind alle Menschen.» (neo)


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