Anschlag in Solingen (D) fordert drei Menschenleben
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Täter weiterhin auf der Flucht:Anschlag in Solingen (D) fordert drei Menschenleben

Was bisher bekannt ist
Täter von Solingen (D) attackierte Feiernde auf Stadtfest

Schock in der westdeutschen Stadt Solingen: Bei einer Feier zum 650-jährigen Stadtjubiläum griff ein Mann mehrere Passanten plötzlich mit einem Messer an. Drei Menschen kamen ums Leben, acht wurden verletzt. Das ist bisher bekannt.
Publiziert: 24.08.2024 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2024 um 19:52 Uhr

Bei einer Jubiläumsfeier im deutschen Solingen hat sich am Freitagabend ein Blutbad ereignet: Mit einem Messer stach ein Mann plötzlich auf mehrere Menschen ein und verletzte drei davon tödlich. Die Polizei war die ganze Nacht mit Sonderkräften vor Ort und fahndet intensiv nach dem Täter. 

Wo sich der Täter derzeit aufhält, ist unklar. Zudem konnte der Mann nach Polizeiangaben noch nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Eine Person, die im Zusammenhang mit der Tat stehen soll, wurde mittlerweile verhaftet. Die Behörden schliessen einen terroristischen Hintergrund nicht aus. 

Blick fasst zusammen, was bereits über die Messerattacke bekannt ist.

Forensiker untersuchen den Tatort.
Foto: Getty Images
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Was ist passiert?

Auf dem Strassenfest in Solingen wurde am Freitag das 650-jährige Bestehen der Stadt gefeiert. Die Feierlichkeiten auf dem Marktplatz in der Solinger Innenstadt wurden gegen 22 Uhr jedoch jäh unterbrochen. Ein Mann zückte plötzlich ein Messer und griff mehrere Personen an. Er soll seinen Opfern gezielt in den Hals gestochen haben, teilte die Polizei an einer Medienkonferenz am Nachmittag mit. Drei Menschen starben, mindestens acht wurden verletzt – vier davon schwer. 

Die Menschen, die für Livemusik und einen lauen Sommerabend in die Stadt gekommen waren, stehen unter Schock. 

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Wer sind die Opfer?

Bei der Attacke verloren zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau ihr Leben. Bisher machen die Behörden noch keine detaillierten Angaben. Weitere acht Personen wurden verletzt und werden seither von den Rettungskräften gepflegt. Darunter sind auch Schwerverletzte, wie die Polizei am Samstagmorgen bestätigte.

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Was weiss man über den Täter?

Es gebe nur wenig verlässliche Informationen zum Täter, sagten die zuständigen Behörden am Samstagmorgen. «Ich glaube, das ist unser Riesenproblem. Wir haben noch nicht so viele Angaben zum Täter», erklärte der Sprecher. Zeugen, die in unmittelbarer Nähe zum Geschehen waren, stünden unter Schock. «Die werden von uns im Augenblick professionell betreut und wir vernehmen diese natürlich, um da jetzt genauere Angaben zu bekommen.» «Bild» veröffentlichte im Verlauf des Tages dann eine spärliche Täterbeschreibung.

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Was weiss der Festgenommene?

Ein 15-Jähriger wurde festgenommen. Es handle sich nicht um den Täter, jedoch soll der Teenager möglicherweise Kontakt zum Täter gehabt haben. Es steht «die Nichtanzeige einer möglichen Straftat» im Raum.

Zeugenaussagen zufolge soll «eine bislang unbekannte Person» kurz vor dem Angriff mit dem Festgenommenen «über Absichten gesprochen haben, die zur Tatausführung passen würden», sagte Oberstaatsanwalt Markus Caspers.

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Wie läuft die Fahndung ab?

Nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur waren am Morgen weiterhin Spezialeinheiten in der Stadt unterwegs. Schwer bewaffnete SEK-Einheiten mit rund 40 Spezialfahrzeugen aus ganz Nordrhein-Westfalen fuhren bereits in der Nacht in Solingen auf, wie deutsche Medien berichteten. Strassenkreuzungen wurden gesperrt, die Einwohner aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben und die Innenstadt zu meiden. An der Medienkonferenz vom Samstag gab die Polizei bekannt, dass man Bildmaterial, welches in den sozialen Medien kursiert, eingehend analysiere. Involviert sind verschiedene Behörden.

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Wie reagiert die Politik?

Der Innenminister des Bundeslands Nordrhein-Westfalen zeigte sich nach der Tat bestürzt. Noch in der Nacht reiste Herbert Reul (71, CDU) an den Tatort. Auf dem Marktplatz angekommen, sagte der Politiker vor den Medien, dass er gar nicht wahrhaben könne, was man da am Tatort sieht. «Es ist bedrückend. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und bei den Verletzten. Wir können jetzt nur beten, dass es die Schwerverletzten schaffen.»

Ähnlich äusserte sich auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beim Kurznachrichtendienst X: «Hoffentlich gelingt es den Rettungskräften, die noch lebenden Verletzten zu retten und der Polizei, den feigen und erbärmlichen Täter auf der Flucht zu fassen.» 

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst fügte auf X bei: «Nordrhein-Westfalen ist in Erschütterung und Trauer vereint. In diesen dunklen Stunden sind die Menschen unseres Landes und darüber hinaus mit ihren Herzen und Gedanken in Solingen. Ein Akt brutalster und sinnloser Gewalt hat unser Land ins Herz getroffen.» Er sprach den Menschen in Solingen, den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus.

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